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Forschung

In dieser Kategorie werden die neuesten Forschungsergebnisse aus der Psychologie und Pädagogik berichtet.

Neuronale Ursache des Jojo-Effekts entdeckt

Die Einschränkung der Kalorienzufuhr führt zwar zu einer effektiven Verringerung des Körpergewichts, doch gelingt es den meisten Diätetikerinnen und Diätetikern nicht, das Kaloriendefizit langfristig einzuhalten, und sie nehmen schließlich wieder zu. Dieses Phänomen wird umgangssprachlich als Jojo-Effekt bezeichnet, wobei der Name „Jojo“ von der Auf- und Ab-Bewegung eines Jojos hergeleitet wird. Der Jojo-Effekt tritt auf, wenn jemand schnell Gewicht verliert, indem er eine sehr kalorienarme Diät oder eine Diät mit extremen Einschränkungen durchführt, denn dies führt dazu,… Weiterlesen »Neuronale Ursache des Jojo-Effekts entdeckt

Der Einfluss des Umgebungslicht auf die episodische Kodierung

Umgebungslicht kann bekanntlich die Schlafstruktur und -zeit beeinflussen, sodass Greco et al. (2022) nun gezielt untersucht haben, wie sich das Tragen einer Augenmaske, die das Licht während des Nachtschlafs abschirmt, auf das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit auswirkt, also Veränderungen, die für alltägliche Aufgaben wie Lernen oder Autofahren von Vorteil sein könnten. In einem ersten Experiment trugen 18- bis 35-jährige Probanden eine Woche lang jede Nacht eine Augenmaske, während sie schliefen, und unterzogen sich einer Kontrollbedingung, bei der… Weiterlesen »Der Einfluss des Umgebungslicht auf die episodische Kodierung

Was macht Wörter zu Schimpfwörtern?

Es wird oft angenommen, dass Schimpfwörter über einen Klang verfügen, der sie besonders geeignet macht, um Emotionen und Einstellungen auszudrücken. Bisher gab es jedoch keine systematische sprachübergreifende Untersuchung der phonetischen Muster von Schimpfwörtern. In einer ersten Pilotstudie untersuchten Lev-Ari & McKay (2022) statistische Regelmäßigkeiten in den Lauten von Schimpfwörtern in einer Reihe von typologisch weit voneinander entfernten Sprachen. Der beste Kandidat für ein sprachübergreifendes phonemisches Muster im Schimpfwort war das Fehlen von Approximanten – also sonore Laute… Weiterlesen »Was macht Wörter zu Schimpfwörtern?

Werkzeuggebrauch bei Tieren

Das kreative Nutzen von auf bestimmte Probleme angepassten Werkzeugen, ohne den Einfluss von angeboren Verhaltensmustern oder Prädispositionen, kann wichtige Informationen über zielgerichtetes Handeln beiTieren beinhalten. Einen solchen Werkzeuggebrauch hat man bereits bei vielen Primaten zeigen können, so etwa bei Schimpansen, die verschiedene Stöcke zu einem Termitenbau mitnehmen und diese angemessen nutzen. Bei Nicht-Primaten ist es aber schwierig, solche Ereignisse zu identifizieren da diese extrem selten, oft nur anekdotisch und normalerweise schwer von angeborenen Verhaltensroutinen zu trennen sind.… Weiterlesen »Werkzeuggebrauch bei Tieren

Der Effekt einer Magenverkleinerung bei Adipositas hängt auch von einem funktionierenden Hypothalamus ab

Für viele Menschen mit ausgeprägter Adipositas ist eine bariatrische Operation wie ein Magenbypass oder ein Schlauchmagen der letzte Ausweg, um ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren, wobei der Effekt einer solchen Operation nicht auf der simplen Magenverkleinerung basiert, sondern sehr wesentlich auch von der intakten Informationsverarbeitung in bestimmten Gehirnarealen abhängt. Dabei ist der Hypothalamus bekanntlich der Hauptintegrator von peripheren und zentralen Signalen bei der Kontrolle der Energiehomöostase, sodass die Effektivität der Adipositas-Chirurgie von einem intakten Hypothalamus abhängt, denn… Weiterlesen »Der Effekt einer Magenverkleinerung bei Adipositas hängt auch von einem funktionierenden Hypothalamus ab

Angst, etwas zu verpassen, und maladaptives Verhalten

McKee et al. (2022) haben in einer zweiteiligen Querschnittsstudie die Beziehung zwischen der Angst, etwas zu verpassen und maladaptiven Verhaltensweisen bei Studenten untersucht. Dabei wurde erfasst, ob FOMO bei Hochschulstudenten maladaptive Verhaltensweisen in verschiedenen Bereichen wie Alkohol- und Drogenkonsum, akademisches Fehlverhalten, illegales Verhalten voraussagt. Die Teilnehmer füllten Fragebögen in Papierform aus, in denen die FOMO-Eigenschaften und Fragen zu unethischem und illegalem Verhalten während des Studiums erfasst wurden, wobei im ersten Teil traditionelle statistische Analysen (hierarchische Regressionsmodelle) eingesetzt… Weiterlesen »Angst, etwas zu verpassen, und maladaptives Verhalten

Das Lernen nicht zu leicht machen!

Die meist geäußerte Empfehlung, den Lernenden die Verarbeitung der Lernmaterialien zu erleichtern, ist nicht in jedem Kontext gleich wirksam. Eine der wichtigsten Empfehlungen für multimediales Lernen, die mehrfach in Lernexperimenten belegt wurde, besteht darin, Bilder oder Animationen mit gesprochenen statt mit geschriebenen Texten zu kombinieren. Das ist unter anderem deshalb vorteilhaft, weil gesprochene Texte und Bilder gleichzeitig wahrgenommen werden können, während geschriebene Texte und Bilder nacheinander kognitiv verarbeitet werden. Insgesamt ist eine solche Kombination eine Entlastung für… Weiterlesen »Das Lernen nicht zu leicht machen!

REM-Schlaf auch bei Spinnen

Schlaf und schlafähnliche Zustände sind im gesamten Tierreich anzutreffen, wobei jüngste Studien schlafähnliche Zustände bei Gliederfüßern, Fadenwürmern und sogar Nesseltieren überzeugend nachgewiesen haben. Allerdings ist die Existenz unterschiedlicher Schlafphasen in verschiedenen Arten noch unklar, insbesondere die Erforschung des REM-Schlafs konzentriert sich immer noch weitgehend auf Landwirbeltiere, insbesondere Säugetiere und Vögel. Der auffälligste Indikator für den REM-Schlaf ist die Bewegung der Augen während dieser Phase, doch haben sich bewegliche Augen nur bei einer begrenzten Anzahl von Arten entwickelt,… Weiterlesen »REM-Schlaf auch bei Spinnen

Stimmlage und weibliche Attraktivität

In der Regel treten Stimme und Gesicht von Menschen in einer natürlichen Umgebung gemeinsam auf, und die multisensorische Verarbeitung von Stimme und Gesicht hängt dabei von ihrer synchronen Präsentation ab. In der psychologischen Forschung wurden verschiedene gesichts- und stimmliche Hinweise auf die Attraktivität sowie auf die Beurteilung von Geschlechtsdimorphismus, Gesundheit und Alter untersucht. Es gibt jedoch nur wenige Studien, die das Zusammenspiel von stimmlichen und mimischen Hinweisen bei der Beurteilung der Attraktivität unter naturalistischen Bedingungen mit dynamischen,… Weiterlesen »Stimmlage und weibliche Attraktivität

Künstliche Intelligenz in Suchalgorithmen verstärkt die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten

Menschen verlassen sich häufig auf Algorithmen der künstlichen Intelligenz, um ihre Entscheidungseffizienz und Objektivität zu erhöhen, doch wurden bisher häufig in den Ergebnissen dieser Algorithmen systembedingte soziale Verzerrungen festgestellt. Vlasceanu & Amodio (2022) haben nun die Beziehung zwischen gesellschaftlicher Geschlechterungleichheit und algorithmischen Suchergebnissen überprüft und dann die Auswirkungen dieser Ergebnisse auf die menschliche Entscheidungsfindung untersucht. Zunächst fanden sie in zwei multinationalen Stichproben, dass eine größere Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf nationaler Ebene mit mehr männlich dominierten Google-Suchergebnissen… Weiterlesen »Künstliche Intelligenz in Suchalgorithmen verstärkt die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten