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Empfohlene Schlafdauer für jedes Alter

Der Mensch schläft übrigens heute im Durchschnitt deutlich mehr als vor 150 Jahren, aber die durchschnittliche Schlafdauer hat sich  nach Studien in den letzten 40 Jahren kaum verändert – zwischen sieben und 7,5 Stunden schläft heute ein gesunder Erwachsener.

*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Roger Ekirch hat übrigens nach vielen Recherchen in seinem Buch „At Day’s Close: Night in Times Past“ argumentiert, dass Menschen vor der industriellen Revolution, d. h., vor der Einführung des elektrischen Lichts, rund acht Stunden lang schliefen, jedoch auf zwei Mal vier Stunden pro Nacht verteilt. In der Stunde dazwischen wurde demnach gebetet, meditiert oder Sexualität praktiziert. Schlafexperimente hätten auch bestätigt, dass Probanden, die 14 Stunden in Dunkelheit leben mussten, auch in zwei Schichten von je vier Stunden schliefen. Ekirch leitet daraus ab, dass eine Schlafunterbrechung durchaus etwas Natürliches sein kann, und wendet sich damit gegen Schlafforscher, die fordern, dass Menschen am besten zwischen sieben oder acht Stunden in einer Schlafperiode durchschlafen sollten.

Das Schlafbedürfnis variiert von Mensch zu Mensch und sinkt mit dem Alter, wobei nach Studien 66- bis 83-Jährige im Schnitt sechseinhalb Stunden schlafen, während 40- bis 55-Jährige auf sechs Stunden und 50 Minuten kommen, die jüngste Gruppe der 20- bis 30-Jährigen auf sieben Stunden und 13 Minuten. Ältere Menschen wachen auch während der Nacht häufiger auf und auch die Tiefschlafphasen werden mit dem Alter kürzer. Die Schlafdauer wird unter anderem auch durch Gene beeinflusst, die für die Schlafdauer eines Menschen neben saisonalen Schwankungen unter anderem auch das Alter, das Geschlecht und der Chronotyp, der Menschen zu Lerchen oder zu Eulen macht, verantwortlich sind. Chronobiologen konnten einen genetischen Faktor identifizieren, der die Schlafdauer reguliert.
Die in der folgenden Grafik dargestellte Schlafdauer wurde von der National Sleep Foundation in den Vereinigten Staaten herausgegeben:
Optimale-Schlafdauer

Am Leibniz Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund steht der Online-Fragebogen zum Chronotyp (D-MEQ) zur Verfügung (dort auch als D-MEQ:

Link: Fragebogen zum Chronotyp (D-MEQ)


Gefühlte und tatsächliche Schlafdauer

Bei vielen Menschen stimmen die gefühlte und die tatsächliche Schlafdauer nicht immer überein, denn gerade Menschen, die generell das Gefühl haben, schlecht zu schlafen, wachen morgens oft mit diesen diffusen Erinnerungen an eine durchwachte Nacht auf. Würde man sie jedoch im Schlaflabor untersuchen, würde man wahrscheinlich feststellen, dass sie einen beträchtlichen Teil der Nacht schlafen, was vor allem bei Menschen mit einer Schlafstörung der Fall ist. Insomniker schlafen im Durchschnitt nur unwesentlich kürzer, denn wenn man eine Gruppe von Insomnikern im Schlaflabor übernachten lässt und ihre Schlafdauer mit der von ebenso vielen guten Schläfern vergleicht, ergibt sich ein durchschnittlicher Unterschied von 25 bis 30 Minuten pro Nacht. Um diesen Unterschied zu sehen, braucht man allerdings eine große Stichprobe, da die Varianz sehr hoch ist, d.h. jeder Einzelne schläft von Nacht zu Nacht unterschiedlich lang, und zwischen den Individuen ist die Differenz natürlich noch viel größer. Gemessen an der subjektiven Beeinträchtigung, die für die Betroffenen katastrophal sein kann, ist die im Labor gemessene Schlafdauer also nur wenig verändert. Die Diagnose einer Insomnie beruht in der Regel auf rein subjektiven Angaben, denn wenn eine Person angibt, über mehrere Wochen schlecht geschlafen zu haben und deshalb tagsüber unter starker Müdigkeit und z.B. Konzentrationsproblemen leidet, wird auf eine Insomnie geschlossen. Die Betroffenen bilden sich ihre Schlafprobleme aber nicht ein, sondern es liegt eine starke Beeinträchtigung vor, die in jedem Fall ernst zu nehmen ist.
Literatur
Griefahn, B., Künemund, C., Bröde, P. & Mehnert, P. (2001) Zur Validität der deutschen Übersetzung des Morningness-Eveningness-Questionnaires von Horne und Östberg. Somnologie, 5, 71-80.
Stangl, W. (2023, 22. Oktober). Chronotypus. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https:// lexikon.stangl.eu/9934/chronotypus.
Stangl, W. (2024, 7. Jänner). Gefühlte und tatsächliche Schlafdauer – was stangl bemerkt ….
https:// bemerkt.stangl-taller.at/gefuehlte-und-tatsaechliche-schlafdauer.
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SCHLAF/Wieviel-Schlaf.shtml

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