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Serotoninspiegel und prämenstruelle dysphorische Störung

Dass es sich bei der prämenstruellen dysphorische Störung um eine Veränderung im Hormonstoffwechsel handelt, wurde jüngst in einer neueren Studie (Sacher et al. 2023) bestätigt, bei der man auf eine Fehlregulierung des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn betroffener Frauen stieß. Durch das zyklus­abhängige Auftreten der Symptome liegt es nahe, dass hormonelle Fluktuationen einen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen haben, wobei betroffene Frauen zwar keine veränderten Sexualhormonspiegel in der Peripherie aufweisen, aber ihr Zentralnervensystem scheint besonders sensibel darauf zu reagieren,… Weiterlesen »Serotoninspiegel und prämenstruelle dysphorische Störung

Soll man vor oder nach dem Lernen eine Ruhephase einschieben?

Nach interferenzbasierten Gedächtnistheorien, einschließlich der Theorie der zeitlichen Unterscheidbarkeit, sollten sich sowohl die Ruhezeiten vor als auch nach dem Studium positiv auf die Gedächtnisleistung auswirken. Insbesondere sollte eine höhere zeitliche Isolierung eines Lernstoffs die proaktive oder retroaktive Interferenz verringern und somit zu einem besseren späteren Abruf führen. In der vorliegenden Studie untersuchten Ecker et al. (2015) die Auswirkungen von Ruhephasen vor und nach dem Studium in einem freien Abrufparadigma, bei dem die Teilnehmer drei Wortlisten untersuchten, die… Weiterlesen »Soll man vor oder nach dem Lernen eine Ruhephase einschieben?

Die Ungleichheit der Geschlechter zeigt sich auch im Gehirn

Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wird weltweit mit einem höheren Risiko für psychische Gesundheitsprobleme und schlechteren schulischen Leistungen bei Frauen im Vergleich zu Männern in Verbindung gebracht. In vielen Ländern der Welt werden Frauen in zahlreichen Bereichen diskriminiert, etwa im Bildungswesen, am Arbeitsplatz, bei der politischen Vertretung und in der Gesundheitsversorgung, wobei diese Ungleichheit zwischen den Geschlechtern mit Indizes wie dem Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums und dem Gender Inequality Index der Vereinten Nationen gemessen wird. Man… Weiterlesen »Die Ungleichheit der Geschlechter zeigt sich auch im Gehirn

Bluttest zur Diagnose des ME/CFS-Syndroms

Da es gegenwärtig keinen etablierten biologischen Test zur Diagnose der myalgischen Enzephalomyelitis/des chronischen Erschöpfungssyndroms (ME/CFS) gibt, aber in zahlreichen Studien an ME/CFS-Blutzellen wurden molekulare Aberrationen beobachtet, sodass diese die Möglichkeit bieten, einen diagnostischen Test aus Blutproben zu entwickeln. Esfandyarpour et al. (2019) haben einen nanoelektronischen Assay entwickelt, der als ultrasensitiver Assay konzipiert wurde und in der Lage ist, biomolekulare Interaktionen in Echtzeit, kostengünstig und in einem Multiplex-Format direkt zu messen. Um einen zuverlässigen Biomarker für ME/CFS zu… Weiterlesen »Bluttest zur Diagnose des ME/CFS-Syndroms

Typologische Ansätze der Persönlichkeitspsychologie

Historisch gesehen hat die Persönlichkeitspsychologie ihre Wurzeln in sogenannten typologischen Theorien, die die Menschen nach einfachen Kriterien in verschiedene Klassen eingeteilt haben, zumeist aufgrund äußerlicher, körperlicher Merkmale. Der bekannteste derartige Ansatz einer sogenannten „Konstitutionstypologie“ ist die Typenlehre von Kretschmer, er unterschied drei Körperbauten: Pykniker (kurzer und gewölbter Rumpf, eher kurze Extremitäten, großer und runder Kopf, breites, weiches Gesicht) Leptosome (Rumpf und Extremitäten schlank und schmal, schmales und spitzes Gesicht, hageres, sehniges Oberflächenrelief) Athletiker (trapezförmiger Rumpf, kräftiges Knochen-… Weiterlesen »Typologische Ansätze der Persönlichkeitspsychologie

Erdbeeren gegen Alzheimer?

Agarwal et al. (2022)  fanden heraus, dass die in Erdbeeren enthaltene bioaktive Substanz Pelargonidin mit weniger neurofibrillären Tau-Proteinen im Gehirn in Verbindung steht, die eines der Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit sind, die durch abnorme Veränderungen der Tau-Proteine verursacht wird, die sich im Gehirn ansammeln. Man vermutet, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften von Pelargonidin die allgemeine Neuroinflammation verringern, was die Produktion von Zytokinen reduzieren könnte. Zytokine wiederum sind Proteine, die von Zellen produziert werden und verschiedene Entzündungsreaktionen regulieren können. Entzündungen… Weiterlesen »Erdbeeren gegen Alzheimer?

Ist rechts immer rechts und links immer links?

Es ist eine interessante Frage, wie Berührungen der Oberfläche des menschlichen Körpers in dreidimensionale Information übersetzt werden. Die menschliche Haut ist bekanntlich nur ein zweidimensionales Blatt, das aufgrund der Beweglichkeit der Körperteile in eine Vielzahl von Konfigurationen gefaltet werden kann. Bisher nahm man an, dass eine Berührung etwa am Arm sofort damit abgeglichen wird, wo sich die Extremität gerade im Raum befindet, d. h., dann würde die Berührungsinformation direkt in eine 3D-Raumkoordinate umgerechnet. In den vergangenen Jahren… Weiterlesen »Ist rechts immer rechts und links immer links?

Demenz und Hörverlust

Demenz und Hörverlust sind beides sehr verbreitete Erkrankungen bei älteren Erwachsenen. Das Zieleiner Studie von Jiang et al. (2023) war es, den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Hörgeräten und dem Risiko für alle Ursachen und ursachenspezifische Demenz bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters zu untersuchen und die Rolle von Vermittlern und Moderatoren in diesem Zusammenhang zu erforschen. Man verwendete Daten aus der UK Biobank, einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie, die zwischen 2006 und 2010 in 22 Zentren in England,… Weiterlesen »Demenz und Hörverlust

Das Mausmodell allein genügt nicht

Das Altern ist der größte Risikofaktor für die Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen, doch ist immer noch nicht klar, wie der Alterungsprozess zu einer pathologischen Anfälligkeit führt. Morphologie und Funktion des dorsolateralen präfrontalen Cortex und die entsprechende Leistung des Arbeitsgedächtnisses sind schon früh im Alterungsprozess beeinträchtigt, aber fast die Hälfte der älteren Menschen bleibt von Defiziten im Arbeitsgedächtnis verschont. Bisher hat man sich stark auf Mausmodelle verlassen, aber die erheblichen anatomischen, physiologischen und kognitiven Unterschiede zwischen Mäusen und Menschen… Weiterlesen »Das Mausmodell allein genügt nicht

Die Rolle des Geschlechts in der Mensch-Maschine-Kommunikation

Die Weiterentwicklung von Konversationstechnologien regt neue Forschungsvorhaben zu den Mustern, Normen und sozialen Auswirkungen der Mensch-Maschine-Kommunikation als neuartigem Prozess an. Conversational Agents, ein weit verbreitetes Beispiel für Maschinen, die direkt mit Nutzern kommunizieren, werden in der Regel als weibliche Assistenten dargestellt. In dieser Studie soll empirisch untersucht werden, wie „geschlechtsspezifische“ Technologien die Interaktion beeinflussen und möglicherweise Geschlechterstereotypen in der Mensch-Mensch-Kommunikation verstärken können. Liu & Yao (2023) haben einen gemischten Methodenansatz angewandt, um die geschlechtsspezifischen Reaktionen und Bewertungen… Weiterlesen »Die Rolle des Geschlechts in der Mensch-Maschine-Kommunikation