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Wirtschaftspsychologie

Das Gebiet der Wirtschaftspsychologie beschäftigt sich mit dem subjektiven Erleben und dem Verhalten von Menschen im ökonomischen Umfeld sowie den sozialen Zusammenhängen.

Unter welchen Bedingungen sind Trainings für MitarbeiterInnen und Führungskräfte erfolgreich?

In der Personalentwicklung sind Trainings für MitarbeiterInnen und Führungskräfte oft begehrt, doch viele Fallstricke behindern oder verhindern die Umsetzung des Gelernten in das Arbeitsumfeld. Dabei beeinflussen Selbstwirksamkeit, Valenz, also der Wert, der dem Training beigemessen wird sowie die Identifikation mit der Arbeit die Lernmotivation. Die Persönlichkeit spielt in Form interner Kontrollüberzeugung und Gewissenhaftigkeit ebenfalls eine Rolle, wobei diese Variablen positiv mit Lernmotivation und Faktenwissen verknüpft sind. Internale Kontrollüberzeugung bedeutet dabei, dass die Menschen in der Hauptsache sich… Weiterlesen »Unter welchen Bedingungen sind Trainings für MitarbeiterInnen und Führungskräfte erfolgreich?

Warum der Wissensaustausch zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern in einem Unternehmen nicht funktioniert

Die Weitergabe von Wissen durch ältere Mitarbeiter an jüngere Kollegen ist von zentraler Bedeutung für den Wissenserhalt in einem Unternehmen. Fasbender & Gerpott (2021) haben in zwei Untersuchungen ein sozial-kognitives Internalisierungsmodell entwickelt, das erklärt, warum der Wissensaustausch älterer Arbeitnehmer mit jüngeren Kollegen oft gehemmt ist, wobei vor allem die wahrgenommene Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz als Bedrohung für die Wahrnehmung der beruflichen Fähigkeiten älterer Arbeitnehmer im Sinne der berufliche Selbstwirksamkeit erlebt wird, die wiederum den Wissensaustausch älterer Arbeitnehmer mit… Weiterlesen »Warum der Wissensaustausch zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern in einem Unternehmen nicht funktioniert

Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage

Tomas Chamorro-Premuzic, Psychologe und Buchautor, schreibt in seinem Buch, dass man Narzissten Führungspotenzial zutraut. In einem ZEIT-Interview sagt er unter anderem: „Unternehmen weltweit werden von Männern geleitet. Nur ein Bruchteil aller Führungskräfte ist weiblich. Sieht man von diesem Ungleichgewicht ab, sollte man erwarten, dass die Männer, die aufsteigen, wenigstens kompetent sind. Leider ist das falsch (…). Zwar gibt es kompetente Männer, genauso wie es kompetente Frauen gibt, nur werden sie häufig nicht zu Chefs. (…) Es liegt… Weiterlesen »Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage

Implizites und explizites Denksystem bei Kaufentscheidungen

Bei Entscheidungen nutzt das Gehirn zwei unterschiedliche Denksysteme, die Informationen komplett unterschiedlich verarbeiten: Auf der einen Seite verarbeitet das implizite System intuitiv, unbewusst und blitzschnell alle einströmenden Informationen wie etwa sämtliche von Marken gesendeten Signale inklusive Werbung, das explizite System arbeitet hingegen langsam, kontrolliert und bewusst. Man schätzt, dass bis zu 95 Prozent des menschlichen Verhaltens implizit gesteuert wird und damit auch die Entscheidungen, die Menschen etwa bei einem Kauf im Supermarkt treffen. Insbesondere wenn man mit… Weiterlesen »Implizites und explizites Denksystem bei Kaufentscheidungen

Arbeitsunterbrechungen und das Wohlbefinden

Niemanden stört eine Unterbrechung, wenn es Beifall ist. Joachim Fuchsberger Keller et al. (2019) haben in zwei Längsschnittstudien untersucht, welche langfristige Folgen Arbeitsunterbrechungen für das Wohlbefinden von Beschäftigten haben. An der ersten Studie nahmen junge Berufsunerfahrene aus der Schweiz an insgesamt vier Befragungen verteilt über fünf Jahre teil, an der zweiten Studie Beschäftigte aus verschiedenen Organisationen, die im Zeitraum von acht Monaten alle zwei Monate befragt wurden. Erhoben wurden Daten zur Häufigkeit von Arbeitsunterbrechungen, Anzahl psychosomatischer Beschwerden… Weiterlesen »Arbeitsunterbrechungen und das Wohlbefinden

Ehrlichkeit vs Eigennutz

Cohn et al. (2019) untersuchen den Kompromiss zwischen Ehrlichkeit und Eigennutz anhand von Feldversuchen in 355 Städten in 40 Ländern, indem sie Brieftaschen liegen ließen und beobachteten, was dann mit diesen geschah. Jemand gab dabei vor, eine Brieftasche (halbtransparent aus Plastik) gefunden zu haben, er sei in Eile und übergab sie einem fremden Menschen an einem öffentlichen Ort wie einer einer Rezeption, einem Bank- oder Postschalter oder einer Polizeiwache. Die halbtransparenten Brieftaschen aus Kunststoff waren dabei mit… Weiterlesen »Ehrlichkeit vs Eigennutz

Verhaltensregeln für den Arbeitsplatz

Am Arbeitsplatz ist es ganz wichtig, dass man Solidarität mit seinen KollegInnen zeigt, denn man darf niemanden ins offene Messer laufen lassen, sondern muss einen Kollegen warnen, wenn man etwa weiß, dass ihm ein unangenehmes Gespräch mit dem Vorgesetzten bevorsteht. Auch bei Klatsch und Tratsch ist Zurückhaltung angesagt, denn man sollte immer hellhörig, sein wenn sich jemand über die Schwächen anderer lustig macht, und sich dann überlegen, ob er das nicht über mich genauso erzählt. Auch reagieren… Weiterlesen »Verhaltensregeln für den Arbeitsplatz

Bewerbungsgespräch per Skype & Facetime

Immer öfter werden Bewerbungsgespräche per Video bzw. Skype geführt, vor allem um Zeit und Kosten zu sparen, doch ist die Akzeptanz des Formats bei BewerberInnen eher gering, denn nach einer Studie wird ein face-to-face-Gespräch generell bevorzugt. Angesichts der kritischen Wahrnehmung von technologievermittelten Interviews sollte man den Einsatz solcher Gespräche vorsichtig abwägen, da dies mit negativen Konsequenzen verbunden sein kann. Vor allem muss das Gespräch in der Vorbereitung sorgfältig strukturiert werden, denn geschieht dies nicht, wird der Interviewer… Weiterlesen »Bewerbungsgespräch per Skype & Facetime

Altrusimus und Gehirn

Der menschliche Altruismus prägte die Evolutionsgeschichte und durchdringt das soziale und politische Leben, doch gibt es enorme individuelle Unterschiede im Altruismus. Einige Menschen sind fast durchgehend egoistisch, während andere einen starken Altruismus zeigen. Frühere Studien haben gezeigt, dass soziale Kategorien wie Geschlecht, Einkommen oder Ausbildung unterschiedliches altruistisches Verhalten kaum erklären können. Neuere neurowissenschaftliche Studien (Morishima et al., 2012) legen nahe, dass Unterschiede in der Hirnstruktur mit Unterschieden in Persönlichkeitsmerkmalen und Fähigkeiten zusammenhängen können. Es zeigte sich, dass… Weiterlesen »Altrusimus und Gehirn

Wildwuchs bei Managementmethoden

Christian Fichter beshreibt im Tages Anzeiger unter dem Titel „Warum es so viele schlechte Manager gibt“ den Grund dafür, dass sich viele Manager auf Methoden verlassen, die vergleichbar der Medizin so wirksam sind wie Aderlass, Schröpfen oder Teufelaustreiben. Er schreibt: „In vielen Firmen werden Unsummen in wohlklingende, aber nutzlose Methoden investiert. Die Legitimation beziehen sie aus anekdotischen «Success Stories» statt aus Evidenz. (…) Viele Manager verlassen sich auf Folklore statt Fakten. Das führt regelmässig zu Misswirtschaft, demotivierten… Weiterlesen »Wildwuchs bei Managementmethoden