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Angewandte Psychologie

Angewandte Psychologie ist ein Sammelbegriff von breiter Bedeutungsskala für die früher Psychotechnik genannten Teilgebiete der Psychologie, die die Erkenntnisse der allgemeinen oder theoretischen Psychologie (einschließlich Grundlagenforschung) für die verschiedenen Bereiche des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens nutzbar machen.

Soll man vor oder nach dem Lernen eine Ruhephase einschieben?

Nach interferenzbasierten Gedächtnistheorien, einschließlich der Theorie der zeitlichen Unterscheidbarkeit, sollten sich sowohl die Ruhezeiten vor als auch nach dem Studium positiv auf die Gedächtnisleistung auswirken. Insbesondere sollte eine höhere zeitliche Isolierung eines Lernstoffs die proaktive oder retroaktive Interferenz verringern und somit zu einem besseren späteren Abruf führen. In der vorliegenden Studie untersuchten Ecker et al. (2015) die Auswirkungen von Ruhephasen vor und nach dem Studium in einem freien Abrufparadigma, bei dem die Teilnehmer drei Wortlisten untersuchten, die… Weiterlesen »Soll man vor oder nach dem Lernen eine Ruhephase einschieben?

Demenz und Hörverlust

Demenz und Hörverlust sind beides sehr verbreitete Erkrankungen bei älteren Erwachsenen. Das Zieleiner Studie von Jiang et al. (2023) war es, den Zusammenhang zwischen der Nutzung von Hörgeräten und dem Risiko für alle Ursachen und ursachenspezifische Demenz bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters zu untersuchen und die Rolle von Vermittlern und Moderatoren in diesem Zusammenhang zu erforschen. Man verwendete Daten aus der UK Biobank, einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie, die zwischen 2006 und 2010 in 22 Zentren in England,… Weiterlesen »Demenz und Hörverlust

Die Rolle des Geschlechts in der Mensch-Maschine-Kommunikation

Die Weiterentwicklung von Konversationstechnologien regt neue Forschungsvorhaben zu den Mustern, Normen und sozialen Auswirkungen der Mensch-Maschine-Kommunikation als neuartigem Prozess an. Conversational Agents, ein weit verbreitetes Beispiel für Maschinen, die direkt mit Nutzern kommunizieren, werden in der Regel als weibliche Assistenten dargestellt. In dieser Studie soll empirisch untersucht werden, wie „geschlechtsspezifische“ Technologien die Interaktion beeinflussen und möglicherweise Geschlechterstereotypen in der Mensch-Mensch-Kommunikation verstärken können. Liu & Yao (2023) haben einen gemischten Methodenansatz angewandt, um die geschlechtsspezifischen Reaktionen und Bewertungen… Weiterlesen »Die Rolle des Geschlechts in der Mensch-Maschine-Kommunikation

Moderne Arbeitsplätze zwischen Schutz, Wohlgefühl und Öffentlichkeit

Das menschliche Gehirn selektiert Information und entscheidet permanent, welche Informationen es unterdrücken soll und auf welche es sich fokussieren soll. Dieser Wechsel strengt das Gehirn an, aber je wacher man ist, desto einfacher selektiert es, aber auch je später der Tag, desto anstrengender wird es, aufmerksam zu bleiben. Dabei spielt der Ort, an dem man arbeitet, eine große Rolle für die Leistung, die man erbringen kann. Ein nachgewiesener Leistungskiller ist dabei das Großraumbüro, denn am produktivsten arbeiten… Weiterlesen »Moderne Arbeitsplätze zwischen Schutz, Wohlgefühl und Öffentlichkeit

Ist die Vorliebe für süße und fette Lebensmittel erlernt oder angeboren?

Eine westliche, fett- und zuckerreiche Ernährung fördert die übermäßige Kalorienaufnahme und die Gewichtszunahme; die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch unklar. Trotz des gut dokumentierten Zusammenhangs zwischen Fettleibigkeit und einer veränderten Dopaminfunktion im Gehirn bleibt unklar, ob diese Veränderungen (1) bereits vorhanden sind und die individuelle Anfälligkeit für eine Gewichtszunahme erhöhen, (2) sekundär zur Fettleibigkeit auftreten oder (3) direkt auf eine wiederholte Exposition gegenüber einer westlichen Ernährung zurückzuführen sind. Um diese Lücke zu schließen, führten Thanarajah et al.… Weiterlesen »Ist die Vorliebe für süße und fette Lebensmittel erlernt oder angeboren?

Wie hängen Schlaf, Gedächtnis und Lernen zusammen?

Der Zusammenhang zwischen Schlaf, Gedächtnis und Lernen wird in der Psychologie intensiv erforscht. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Schlaf eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Informationen und bei der Gedächtnisbildung spielt. Während des Schlafes werden Informationen, die während des Tages aufgenommen wurden, verarbeitet und im Gedächtnis abgespeichert. Dabei gibt es verschiedene Phasen des Schlafes, und jede Phase hat ihre eigene Funktion in Bezug auf die Verarbeitung von Informationen. Während des Non-REM-Schlafs werden vor allem Faktenwissen und motorische… Weiterlesen »Wie hängen Schlaf, Gedächtnis und Lernen zusammen?

Was macht Wörter zu Schimpfwörtern?

Es wird oft angenommen, dass Schimpfwörter über einen Klang verfügen, der sie besonders geeignet macht, um Emotionen und Einstellungen auszudrücken. Bisher gab es jedoch keine systematische sprachübergreifende Untersuchung der phonetischen Muster von Schimpfwörtern. In einer ersten Pilotstudie untersuchten Lev-Ari & McKay (2022) statistische Regelmäßigkeiten in den Lauten von Schimpfwörtern in einer Reihe von typologisch weit voneinander entfernten Sprachen. Der beste Kandidat für ein sprachübergreifendes phonemisches Muster im Schimpfwort war das Fehlen von Approximanten – also sonore Laute… Weiterlesen »Was macht Wörter zu Schimpfwörtern?

Stadtplan der Emotionen

Die Verbreitung sozialer Medien und offener Webdaten bietet Forschern eine einzigartige Gelegenheit, menschliches Verhalten auf mehreren Ebenen besser zu verstehen. Siriaraya et al. (2023) haben beispielsweise gezeigt, wie Open Street Map- und Twitter-Daten analysiert und verwendet werden können, um menschliche Emotionen auf stadtweiter Ebene in zwei Städten, San Francisco und London, detailliert darzustellen. Dazu wurden zwei Millionen Tweets aus sozialen Medien mit Standortdaten kombiniert, um zu vergleichen, wie glücklich die Menschen in verschiedenen Regionen sind. Dabei beschränkten… Weiterlesen »Stadtplan der Emotionen

Die Bedeutung von nonverbaler Kommunikation mit Hunden

Die nonverbale Kommunikation spielt übrigens auch bei Hunden eine eminente Rolle. Das Prinzip dafür ist einfach: Hunde kommunizieren selbst vor allem über ihre Körperhaltung und Mimik und kaum über Laute. Wenn man daher lernt, ihre Sprache zu verstehen und diese im Umgang mit ihnen gekonnt einsetzt, hat man zwei Vorteile: Man kann die tierischen Gefährten nonverbal führen und steigert damit zudem die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich verstanden fühlen und mit dem Menschen zusammenarbeiten. Wenn man Hunde genau… Weiterlesen »Die Bedeutung von nonverbaler Kommunikation mit Hunden

Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis ein Indikator für eine spätere Demenz

Der subjektive kognitive Abbau ist nachweislich eine Vorstufe der Demenz, wobei der Zusammenhang zwischen subjektivem kognitivem Abbau und Demenz jedoch hauptsächlich bei Menschen über 65 Jahren untersucht wurde. Möllers et al. (2022) haben den Zusammenhang zwischen subjektiven Gedächtnisschwierigkeiten im Alter von 50-75 Jahren und Demenz insgesamt sowie Demenz-Subtypen in einer gemeindebasierten Kohorte mit Langzeit-Follow-up untersucht. Über sechstausend Menschen (51 % weiblich) im Alter von 50 bis 75 Jahren (mittleres Alter 62), die in den Jahren 2000-2002 an… Weiterlesen »Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis ein Indikator für eine spätere Demenz