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Weniger intrinsische Motivation bei Hochschulabgängern

Wottawa et al. (2011) fanden in einer vergleichenden Untersuchung an mehr als 20.000 Studienabgängern aus den Jahren 2003 und 2010, dass der Anteil potenzieller Führungskräfte bei jungen Hochschulabsolventen während der letzten Jahre deutlich zurückgegangen ist und auch Stressresistenz und Selbstmanagement haben abgenommen: Die Bedeutung von ´Macht´ nahm über die Jahre hinweg stark ab, während sich tendenziell höhere Werte bei der Bedeutung von Familie, Image und Hobbies fanden, nur Geld, Ethik, ´Spaß bei der Arbeit´ und der Aspekt ´viel Zeit mit Freunden verbringen´ blieben bei den beruflichen Lebenszielen etwa gleich. Frauen und Männer unterscheiden sich deutlich in der Gewichtung, denn die Rangreihenfolge der beruflichen Lebensziele für Frauen lautet 2010: ethische Ansprüche verwirklichen, einen Beruf mit gutem Image haben, viel Zeit mit der Familie verbringen, viel Zeit für Hobbies, Spaß bei der Arbeit, viel Geld verdienen, etwas zu sagen haben, während für Männer eine annähernd umgekehrte Reihenfolge gilt: viel Zeit für Hobbies, viel Geld, Dominanz im Beruf, viel Zeit für die Familie, viel Zeit für Freunde, Spaß bei der Arbeit, gutes berufliches Image, ethische Ansprüche. Eine mögliche Typologie konnte daraus abgeleitet werden: In der Studie kristallisierten sich drei „Typen“ heraus:

  • 38% sind extrinsisch motiviert, arbeiten, um etwas zu erreichen; Geld und Macht spielen eine große, Ethik und Spaß eine untergeordnete, Freizeitbedürfnisse eine unauffällige Rolle.
  • 33% streben nach privater Selbstverwirklichung; Geld und Macht spielen eine geringe, Freunde und Hobbies eine entscheidende Rolle.
  • 29% sind intrinsisch motiviert, streben nach Erfüllung im Beruf; stark ausgeprägt sind als Ziele Macht, Image, Ethik und Spaß bei der Arbeit. Hingegen spielen Hobbies, Freunde, Geld eine untergeordnete Rolle.

Literatur
Wottawa, H., Monteol, C., Mette, C., Zimmer, B. & Hiltmann, M. (2011).  Berufliche Lebensziele und Leistungspotentiale junger Hochschulabsolventen. Wirtschaftspsychologie 13, 85-111.


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