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Was Experten zum Umgang mit Stress raten

Stress ist potenziell schädlich, zwar nicht akut, aber bei einer Dauerbelastung. Bekanntlich hat die menschliche Reaktion auf Stress zwei Seiten. Der Körper versucht, mit einer äußerlichen Belastungssituation passend umgehen zu können, was zunächst einmal nicht unbedingt etwas Schlechtes ist, sondern eine schützende Funktion besitzt. Dabei laufen komplexe Prozesse im menschlichen Gehirn und im Körper ab, die dazu führen, dass unter anderem Energiereserven mobilisiert werden und die Aufmerksamkeit erhöht wird, sodass man in Gefahrensituationen schnell und fokussiert reagieren kann. Mit etwas Verzögerung steigt dann der Cortisolspiegel im Blut, dem Stresshormon, was den Blutdruck und die Herzfrequenz steigert und den Betroffenen kampf- oder fluchtbereit macht. Das menschliche System ist aber darauf ausgelegt, dass der Stress wieder aufhört und alles in Balance bleibt. Eine normale Stressreaktion dient dazu, mit einer Stresssituation umzugehen, diese zu bewältigen und dann wieder weiterzumachen, doch bei chronischem Stress taucht die Stresssituation immer wieder auf, sodass sich dadurch der Cortisolspiegel immer wieder erhöht, was zu langfristigen Veränderungen führt, da Cortisol die neurochemische Zusammensetzung und die Struktur der Nervenzellen im Laufe der Zeit verändert.

Dauerstress verändert also die Netzwerke des Zusammenwirkens im Gehirn in einer Weise, die Menschen letztlich wieder anfälliger für Stress macht. Das führt in der Folge zu Aufmerksamkeits-, Gedächtnis-, Lern- und Konzentrationsproblemen, wobei schon bei akutem Stress der Gedächtnisabruf und die kognitive Kontrolle oder die Zielgerichtetheit im Handeln verloren gehen. Vor allem rationale, planerische, kontrollierte Arbeiten und Prozesse, die man heutzutage oft ausführen muss, funktionieren dadurch unter Stress schlechter, und zwar sowohl unter akutem wie auch unter chronischem Stress. Viele Arbeiten dauern unter Stress länger oder sind fehleranfälliger, sodass es angebracht ist, Pausen und Auszeiten einzulegen, um das komplexe menschliche Stresssystem in Balance zu halten.

Cstressbelastunghronischer Stress führt auf Dauer zu Schlaf- und damit oft verbunden auch zu psychischen Problemen, vor allem Depressionen und Burnout, Angststörungen sowie im Extremfall posttraumatische Belastungsstörungen können die Folge sein. Wesentlich ist, dass Stressempfinden bei jedem Menschen unterschiedlich, d. h., was der Einzelne als Stress empfindet, wie der Organismus darauf reagiert und wie viel Belastung dieser ausgleichen kann, ist sehr individuell. Doch spätestens wenn man nicht mehr durchschlafen kann, wenn man keine Freude mehr empfindet an alltäglichen Dingen, an denen man sonst Freude hatte, oder wenn man körperliche Symptome spürt, eine starke Abgeschlagenheit oder das Gefühl der ständigen Überlastung, sollte man reagieren, und bei extremer Belastung durch Stress sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Fatal ist dabei, dass man bei ersten Anzeichen von chronischem Stress oft noch gut gegensteuern kann, wobei es am einfachsten ist, sich soziale Unterstützung zu holen, also sich mit Menschen zu umgeben, die man mag, denen man sich öffnen kann und die einen unterstützen können. Allerdings bei Dingen, die man nicht beeinflussen kann, sollte man kurz innezuhalten, kritisch prüfen, ob man die Lage wirklich selbst beeinflussen kann, und die Schuld für den Stress nicht gleich bei sich zu suchen. Oft hilft es, Stresssituationen neu zu interpretieren und umzuwerten, d. h., sieht man eine Situation als Herausforderung und Chance, als Möglichkeit, sich vielleicht zu bewähren oder besondere Leistung zu erbringen, oder sieht man es eher als Bedrohung. Menschen, denen diese Umwertung im Alltag gelingt, können dann meist besser mit Stress umgehen.

Siehe dazu auch

Stangl, W. (2012). Stichwort: ‚Stress‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/17/stress/ (2012-10-29)
Stangl, W. (2012). Stresstheorien. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/STRESS/Stresstheorien.shtml (2012-10-29).
Stangl, W. (2012). Stressbewältigung Methoden. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/STRESS/Stressbewaeltigung.shtml (2012-10-29).

Zur Feststellung des Ausmaßes der individuellen Stressbelastung ein Stress-Test:

Quelle

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