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Symptome der Schizophrenie

1. Störungen des Denkens: Die eigenen Gedanken empfindet der Patient als fremd, manchmal glaubt er, sie würden ihm entzogen.
2. Störungen des Gefühlslebens (Affekt) und des Antriebs: Das alles beherrschende Gefühl ist Angst. Manchmal sind schizophrene Menschen albern, enthemmt und ausgelassen (gehobene, hebephrene Stimmungslage) häufiger jedoch ratlos, hilflos und anlehnungsbedürftig (depressive Verstimmung). Die Gefahr eines Selbstmords in solchen Situationen ist, unberechenbar, das Risiko liegt bei zehn Prozent.
3. Wahnvorstellungen: Schizophrene können fest davon überzeugt sein, dass sie verfolgt werden, dass sich die Umwelt gegen sie verschworenm hat, dass sie vergiftet werden sollen. Die Patienten haben keine Möglichkeit zu begreifen (etwa mit Hilfe logischer Argumente), dass sie sich täuschen.
4. Halluzinationen: Die Kranken hören Geräusche und Stimmen, riechen Giftstoffe. Meist werden sie so im Rahmen des Verfolgungswahns bedroht. Auch hier ist es unmöglich, die Kranken mit Argumenten aus diesen Vorstellungswelten herauszuführen.
5. Bewegungsstörungen (Katatone Beschwerden) : Manchmal verlangsamt die Krankheit die Bewegungen der Patienten stark. Er bewegt sich kaum und spricht nicht mehr (Stupor). Im schlimmsten Fall kann sich ein Kranker gar nicht mehr bewegen, er verharrt in unbequemen Stellungen (Katalepsie). Kommt Fieber hinzu (perniziöse Katalepsie), wird der Zustand lebensbedrohlich. Andererseits wiederholen Schizophrene in psychischen Erregungszuständen häufig immer wieder Bewegungen. Sie laufen hin und her, machen Kniebeugen und andere Turnübungen, klatschen in die Hände oder klopfen ständig mit den Fingern.


Weidenauer et al. (2020) haben gezeigt, dass Menschen mit einer Psychose in der ersten Episode bei Amphetamin-Stimulation mehr Dopamin freisetzen als gesunde Freiwillige, dass also eine prospektive Sensibilisierung, die durch wiederholte Amphetamin-Exposition induziert wird, die Dopamin-Freisetzung bei stimulierungsmittel-naiven gesunden Freiwilligen erhöht ist. Zusätzlich fand man konkrete Hinweise auf jenes Areal im Gehirn, das dafür verantwortlich sein könnte, dass einen Gruppe von Probanden den Reiz einfach wegstecken kann, während eine andere Probandengruppe Stimmen hört oder Wahnvorstellungen entwickelt. Das Auftreten dieser Phänomene könnte an der Größe des präfrontalen Cortex liegen, also jenem Areal, das den Gehirnstoffwechselvorgänge des Dopamins kontrolliert, wobei gleichzeitig Sprache, Emotionen und Gedächtnis gestreut werden. Je größer nämlich bei den Untersuchten das Sprachzentrum des präfrontalen Cortex war, desto geringer war die Dopaminausschüttung, wobei vor allem bei den Schizophreniepatienten das Volumen dieses Areals des präfrontalen Cortex kleiner war und daher schlechter ausgleichend wirken konnte.

Literatur

Weidenauer, Ana, Bauer, Martin, Sauerzopf, Ulrich, Bartova, Lucie, Nics, Lukas, Pfaff, Sarah, Philippe, Cecile, Berroterán-Infante, Neydher, Pichler, Verena, Meyer, Bernhard M., Rabl, Ulrich, Sezen, Patrick, Cumming, Paul, Stimpfl, Thomas, Sitte, Harald H., Lanzenberger, Rupert, Mossaheb, Nilufar, Zimprich, Alexander, Rusjan, Pablo, Dorffner, Georg, Mitterhauser, Markus, Hacker, Marcus, Pezawas, Lukas, Kasper, Siegfried, Wadsak, Wolfgang, Praschak-Rieder, Nicole & Willeit, Matthäus (2020). On the relationship of first-episode psychosis to the amphetamine-sensitized state: a dopamine D2/3 receptor agonist radioligand study. Translational Psychiatry, 10, doi:10.1038/s41398-019-0681-5.

 


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