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Sozialisation

1. Definition
In der Psychologie versteht man unter Sozialisation einen Prozess der Einordnung des (heranwachsenden) Individuums in die Gesellschaft und die damit verbundene Übernahme gesellschaftlich bedingter Verhaltensweisen durch das Individuum. Weiters kann Sozialisation als Vergesellschaftung der inneren Natur verstanden werden (vgl. Alsleben 1980, S. 2432).
2. Definition
Der Ausdruck Sozialisation ist ein Sammelbegriff für ein Forschungsgebiet, sowie für Vermittlungsprozesse zwischen Individuum und Gesellschaft (vgl. Haman 1981, S. 13). Irvin L. Child und E. Ziegler schreiben: „Sozialisation ist ein umfassender Begriff für den ganzen Prozess, in dem ein Individuum durch Umgang mit anderen seine spezifischen Ausprägungen eines sozial relevanten Verhaltens entwickelt“ (Haman 1981, S. 13). Eine andere Definition könnte folgendermaßen lauten: „Sozialisation ist derjenige Prozess, in dem der einzelne diejenigen Werte, Normen, Verhaltensregeln und Fertigkeiten erwirbt, durch die einerseits die Gesellschaft ständig neu die Bedingungen ihrer Existenz schafft und andererseits ein die soziale Teilhabe und personalen Lebensvollzug ermöglichendes Verhaltensrepertoire aufgebaut wird“ (Haman 1981, S. 13f).
3. Definition
Unter Sozialisation verstehen wir die Vorgänge, die dazu führen, dass die Menschen sich mehr oder weniger dem Wert- und Normensystem der Gesellschaft, in der sie leben, anpassen bzw. ihm angepasst werden (vgl. Gottschalch 1985, S. 7).
4. Definition
Der Begriff „Sozialisation“ bezeichnet ein Forschungsgebiet, das sich mit der Klärung jener Bedingungen, Gesetzmäßigkeiten und Folgen von Prozessen beschäftigt, die sich insgesamt auf die Genese einer sozial handlungsfähigen und -bereiten Person als Mitglied einer bestimmten Gesellschaft und Gruppe beziehen (vgl. Gukenbiehl 1979, S. 54).
5. Definition
Als Sozialisation kann man einen Prozess bezeichnen, durch den das Individuum sich in eine Person wandelt. Sozialisation wird gewöhnlich als etwas aufgefasst, das dem Individuum passiert oder angetan wird. Dies bedeutet, dass dabei nicht auf die aktive Form des Lebens durch das Individuum, sondern auf die Passivität und Plastizität des Individuums angesichts der sozialen Einflüsse abgezielt wird (vgl. Danzinger 1974, S. 11f).

Verwendete Literatur
Alsleben, B. (1980). Duden. Das große Wörterbuch der Deutschen Sprache 5. Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches Institut
Danzinger, K. (1974). Sozialisation. Konzeptionelle Probleme, Methodologie und Ergebnisse. Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann
Gottschalch, W. (1985).Sozialisation. Theoretische Annäherungen und Gegenwartsprobleme. Weinheim, Basel: Beltz Verlag
Gukenbiehl, H. (1979). Felder der Sozialisation. Sozialwissenschaftliche Beiträge zum Studium pädagogischer Berufe. Braunschweig: Georg Westermann Verlag
Haman, B. (1981). Sozialisationstheorie auf dem Prüfstand. Bestandsaufnahme und Kritik in pädagogischer Perspektive. Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt.
Siehe auch Berufliche Sozialisation 


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