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Kognitive Veränderungen während der Menopause

    Während der Wechseljahre erleben Frauen eine Vielzahl an kognitiven Veränderungen, die oft unter das Phänomen des „Brain Fog“ fallen. Diese Veränderungen äußern sich in Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen, Schwierigkeiten beim Multitasking und beim Abrufen von Informationen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass etwa 11-13% der Frauen in den Wechseljahren messbare kognitive Beeinträchtigungen erfahren, vor allem im verbalen Lernen und Gedächtnis.

    Die Ursache für diese Veränderungen liegt im hormonellen Umbruch, insbesondere im Rückgang der Östrogenproduktion. Östrogen gilt als Hauptregulator der Stoffwechselprozesse im weiblichen Gehirn und beeinflusst die Bildung von Synapsen sowie die Geschwindigkeit der Informationsübertragung zwischen Nervenzellen. Eine Studie konnte zeigen, dass sich während der Perimenopause das Gehirnvolumen verringert und die Konnektivität zwischen verschiedenen Hirnregionen abnimmt. Zusätzlich verändert sich der Energiestoffwechsel des Gehirns, was zu einer verminderten Verfügbarkeit von Energie führt. Diese strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn tragen maßgeblich zu den kognitiven Symptomen bei.

    Andere Wechseljahrssymptome wie Schlafstörungen und Depressionen können die kognitiven Beschwerden weiter verstärken, da sie die Konzentration, Motivation und Informationsverarbeitung beeinträchtigen. Glücklicherweise sind diese Veränderungen in der Regel vorübergehend – in der späteren Postmenopause normalisieren sich das Gehirnvolumen und die Energieproduktion wieder.

    Obwohl die Wirksamkeit einer Hormonersatztherapie auf kognitive Symptome nicht eindeutig belegt ist, kann sie in Einzelfällen hilfreich sein. Dabei sollten Frauen aber auch einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Stressmanagement als unterstützende Maßnahmen in Betracht ziehen. Nur so können sie die kognitiven Veränderungen in den Wechseljahren bestmöglich bewältigen.

    Der unterschätzte Einfluss des Menstruationszyklus auf die Psyche

    Der Menstruationszyklus ist ein komplexer Vorgang, der den gesamten Stoffwechsel einer Frau beeinflusst. Dennoch wird dieser zentrale Aspekt der weiblichen Physiologie in Forschung, Diagnose und Behandlung häufig vernachlässigt. Diese Ignoranz hat weitreichende Konsequenzen, da hormonelle Schwankungen nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen können. Traditionell wurden klinische Studien überwiegend an männlichen Probanden durchgeführt, was zu einem tiefgreifenden Mangel an Daten über die Auswirkungen von Medikamenten und Behandlungen auf den weiblichen Körper führte, insbesondere in Bezug auf den Menstruationszyklus. Diese Forschungslücke hat zur Folge, dass viele medizinische Richtlinien und Behandlungsprotokolle nicht ausreichend auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind. Die hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus können Symptome verschiedener Erkrankungen maskieren oder verstärken. Dies erschwert die Diagnose und führt oft zu Fehldiagnosen. Beispielsweise können Stimmungsschwankungen, die mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) einhergehen, fälschlicherweise als Depression diagnostiziert werden. Eine zyklusbasierte Herangehensweise in der Diagnostik könnte hier Abhilfe schaffen, Auch die Wirksamkeit vieler Medikamente kann durch den Menstruationszyklus beeinflusst werden. Hormonelle Schwankungen können die Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Arzneimitteln verändern, was bedeutet, dass die Aufnahme, Verteilung, Metabolisierung und Ausscheidung von Medikamenten variieren kann. Dies ist besonders relevant bei der Dosierung von Medikamenten wie Antidepressiva, Schmerzmitteln und hormonellen Kontrazeptiva.

    Literatur

    Stangl, W. (2018, 11. Dezember). Östrogen und Gedächtnis. arbeitsblätter news.
    https:// arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/oestrogen-und-gedaechtnis/.
    Stangl, W. (2025, 13. März). Der unterschätzte Einfluss des Menstruationszyklus auf die Psyche. was stangl bemerkt ….
    https:// bemerkt.stangl-taller.at/einfluss-des-menstruationszyklus-auf-die-psyche


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