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Die Wirkungen von Pfefferminztee und Kamillentee auf die kognitive Leistungsfähigkeit

Ziel einer Studie von Moss et al. (2016) war es, die akuten Auswirkungen von Pfefferminz- und Kamillentee auf die kognitive Leistungsfähigkeit und die Stimmung gesunder junger Erwachsener zu untersuchen. Die Pfefferminze zeichnet sich durch ihren sehr hohen Menthol-Gehalt aus, weshalb ihre ätherischen Öle zum Beispiel zur Behandlung von Kopf- und Nervenschmerzen sowie Magen-Darmbeschwerden in der Medizin zum Einsatz kommen.

Es wurde ein einfaktorielles Design mit unabhängigen Gruppen verwendet. Einhundertachtzig Studenten meldeten sich freiwillig für die Teilnahme an der Studie, für die sie eine Studienbescheinigung erhielten. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer von drei Behandlungen zugewiesen: Pfefferminztee, Kamillentee oder heißes Wasser (Kontrollgruppe).

Nach dem Ausfüllen von Stimmungsskalen tranken die Teilnehmer ihr Getränk über einen Zeitraum von zehn Minuten und ruhten sich anschließend zwanzig Minuten lang aus. Die kognitive Leistung wurde mit einer angepassten Version des computergestützten Bewertungssystems Cognitive Drug Research bewertet. Nach dem Test wurden Stimmungsskalen ausgefüllt.

Die Daten wurden mit Hilfe von ANOVAs für unabhängige Gruppen und anschließenden Tukey-Post-Hoc-Vergleichen analysiert, wobei sich zeigte, dass Pfefferminztee das Langzeitgedächtnis und die Gedächtnisgeschwindigkeit im Vergleich zu Kamille und der Kontrollgruppe signifikant verbesserte.

Kamillentee verlangsamte signifikant die Aufmerksamkeitsgeschwindigkeit und beeinträchtigte das Arbeitsgedächtnis im Vergleich zur Pfefferminzbehandlung. Pfefferminztee erhöhte hingegen signifikant die subjektive Wachsamkeit im Vergleich zur Kamille- und Kontrollgruppe. Kamille erhöhte signifikant die subjektive Gelassenheit im Vergleich zur Pfefferminzbehandlung.

Die Daten zeigen, dass der akute Konsum von Pfefferminz- und Kamillentee die Kognition und die Stimmung gesunder Erwachsener in entgegengesetzter Richtung beeinflussen kann. Die beobachteten aufmunternden und erregenden Wirkungen der Pfefferminze und die beruhigenden bzw. sedativen Wirkungen der Kamille stehen im Einklang mit den angeblichen Eigenschaften dieser Kräuter und lassen vermuten, dass ihre Verwendung positive Auswirkungen haben kann.

Literatur

Moss, M., Jones, R, Moss, L., Cutter, R. & Wesnes, K. (2016). Acute consumption of Peppermint and Chamomile teas produce contrasting effects on cognition and mood in healthy young adults. Plant Science Today, 26, 327-36.


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