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Das Gehirn lernt auch in Pausen

Der Erwerb neuartiger motorischer Fähigkeiten ist ein grundlegender Prozess des lebenslangen Lernens und entscheidend für das tägliche Verhalten. Die durch Training erzielten Leistungssteigerungen werden von einem zunächst labilen Zustand in einen Zustand überführt, der immer robuster gegenüber Störungen ist, ein Phänomen, das als motorische Konsolidierung bezeichnet wird. Frühere Arbeiten haben gezeigt, dass der primäre motorische Cortex eine neuronale Schlüsselregion für die motorische Konsolidierung ist. Rumpf et al. (2019) haben nun gezeigt, dass neu gelernte motorische Abläufe (Eintippen von Zahlenfolgen auf einer Tastatur) sich nicht nur während des akti­ven Übens verfestigen, sondern auch in den Pausen danach, wobei schon kurze Unterbrechungen während eines Trainings zur Verfestigung dieser Abläufe beitragen. Es zeigte sich auch, dass dieser Vorgang zusätzlich mit einer magnetischen Stimulation der motorischen Hirnrinde noch verbessert werden kann. Dadurch konnten die Probanden die erwor­be­nen Abläufe der Übungseinheit effektiver verarbeiten und eine stabilere Gedächtnisspur anlegen.

Siehe dazu den Lerntipp Lass dein Gehirn nachsitzen!

Literatur

Rumpf, Jost-Julian, May, Luca, Fricke, Christopher, Classen, Joseph & Hartwigsen, Gesa (2019). Interleaving Motor Sequence Training With High-Frequency Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation Facilitates Consolidation. Cerebral cortex, doi:10.1093/cercor/bhz145.


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