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Chronotypus und kognitive Leistungsfähigkeit

West et al. (2024) haben eine umfangreiche Studie durchgeführt, in der sie die Daten von mehr als 26.000 britischen Erwachsenen aus der UK Biobank-Studie analysiert haben. In dieser Untersuchung wurden die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmer, wie Intelligenz, logisches Denken, Gedächtnis und Reaktionszeit, eingehend erfasst. Anschließend wurden diese Ergebnisse mit den Schlafgewohnheiten der Probanden in Beziehung gesetzt, wobei sowohl die Schlafdauer, die Schlafqualität als auch der individuelle Chronotyp, also die natürliche Präferenz für bestimmte Schlaf- und Wachzeiten, berücksichtigt wurden.

Die Studie ergab, dass Personen mit einem späteren Chronotypus, die also eher spät schlafen gehen und späer aufstehen, in den kognitiven Tests deutlich bessere Leistungen erzielten. Ihre Ergebnisse waren dabei 7,5% bis 13,5% besser als die der Frühaufsteher. Diese signifikanten Unterschiede blieben auch dann bestehen, nachdem weitere Faktoren wie Alter, Geschlecht, Rauchverhalten und Alkoholkonsum der Teilnehmer aus der Analyse herausgerechnet wurden.

Darüber hinaus zeigten die Forschenden, dass eine optimale Schlafdauer von sieben bis neun Stunden pro Nacht ein entscheidender Faktor für maximale kognitive Leistungsfähigkeit ist. Personen, die in diesem Bereich schliefen, wiesen bessere Fähigkeiten in Bezug auf Gedächtnis, logisches Denken und Informationsverarbeitung auf.

Die Erkenntnisse der Studie von West et al. (2024) unterstreichen die enge Verbindung zwischen Schlafgewohnheiten und kognitiven Fähigkeiten. Sie liefern wichtige Einsichten, die in Zukunft möglicherweise dabei helfen können, Interventionen zu entwickeln, um die kognitive Leistungsfähigkeit durch eine Optimierung des Schlafverhaltens zu fördern.

Literatur

Raha West, Ryan Tak Chun Wong, Ji-Eun Park, Si Woo Lee, Dinayinie Ekanayake Mudiyanselage, Zhigang Liu, Daqing Ma, Liz Stockman (2024). Sleep duration, chronotype, health and lifestyle factors affect cognition: a UK Biobank cross-sectional study. BMJ Public Health, 2, doi:10.1136/bmjph-2024-001000.


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