Die Menschen neigen zur falschen Auffassung, dass, da sich alle unsere mechanischen Apparate so flink vorwärts bewegen, auch das Denken schneller vor sich geht.
Christopher Morley
Bis zu einem gewissen Grad kann man auch das richtige Denken lernen. Letztlich heißt Denken Fragen zu stellen und Antworten zu finden. Am besten beginnt man, Fragen zu stellen, wobei man nach den wirkungsvollen und richtigen Fragen suchen sollte, denn die Qualität der Antworten wird durch die Qualität der Fragen bestimmt. Im übrigen hängt die menschliche Denkfähigkeit in erster Linie vom Arbeitsgedächtnis ab bzw. davon, wie viele Elemente man gleichzeitig in diesem Arbeitsgedächtnis verarbeiten kann. Diese Fähigkeiten kann man üben bzw. man kann sie sich durch Aufschreiben, etwa durch Mindmapping, durch Kritzeln oder das Zeichnen von Diagrammen vereinfachen, denn durch diese Externalisierung erhöht man die Kapazität des eigenen Arbeitsgedächtnisses. Menschen, die geübt haben, schriftlich zu denken, denken besser, da sie Inhalte aus ihrem Arbeitsgedächtnis auslagern können und so die eigene Denkkapazität erhöhen.
Eine klassische Denkfalle ist übrigens die Sicherheit und der Glaube an die Wahrheit, wobei sich ein guter Denker nie völlig sicher ist und skeptisch keiner Wahrheit vertraut, d. h., ein guter Denker hat zwar starke Vermutungen, dass die Dinge auf eine bestimmte Art funktionieren, aber er ist bereit, diese Vermutungen auch über Bord zu werfen, wenn neue Informationen auftauchen. Um diese Skepsis eines guten Denkers zu üben und geistig flexibler zu werden, sollte man häufig beim Denken so tun, als ob das Gegenteil von dem wahr ist, was man im Augenblick vermutet. Man macht in diesem Fall also das klassische Gedankenexperimente: „Was wäre wenn …?“ In diesem Fall prüft man die Vorannahmen, also das, was man als gegeben voraussetzt und automatisch nicht mehr hinterfragt.
Bekanntlich haben Emotionen einen großen Einfluss auf den Inhalt und die Ausrichtung der Gedanken, d. h., wer sich gut fühlt, denkt andere Gedanken als jemand, der am Boden zerstört ist. Ausgeruht denkt es sich besser und klarer, als wenn man im Stress ist und unter Druck steht. Daher sollte man für einen ausgeglichenen und tendenziell eher neutralen Gemütszustand sorgen, bevor man über wichtige Dinge nachdenkt.
Quelle
http://www.zeitzuleben.de/23042-das-kleine-1×1-des-denkens/ (13-03-31)
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