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Kontrafaktisches Denken wichtig für die Psychohygiene

Kontrafaktisches Denken ist ein kognitiver Vorgang, der sich auf Überlegungen über nicht eingetretene Ereignisse bezieht, wobei im Bereich der Psychologie meist gemeint ist, dass Menschen darüber nachsinnen, was denn wohl gewesen wäre, hätten sie in ihrem Leben hie und da andere Entscheidungen getroffen.
Häufig bezieht sich kontrafaktisches Denken und daraus resultierende kontrafaktische Annahmen auf Ereignisse, die sich möglicherweise ereignet hätten bzw. hätten ereignen können, wenn gewisse andere Ereignisse eingetreten oder auch nicht eingetreten wären. Diese Unterscheidung zwischen dem, was sich ereignet hat, und dem, was hätte passieren können oder beinahe passiert wäre, ist für Menschen dann von großer Bedeutung, wenn sie die Kontrolle über die Realität behalten wollen und dient somit der Psychohygiene.
Das Durchspielen fiktiver Szenarien löst bei Menschen auch negative Gefühle wie Reue über begangene Fehler oder aber auch Erleichterung angesichts der Gunst des Schicksals aus. Sich an vergangene Geschehnisse in immer wieder neuen Varianten zu erinnern, mildert häufig auch die Last des Geschehenen und hilft so, den Blick nach vorn zu richten. Das gedankliche Durchspielen von alternativen Szenarien ist für manche Menschen auch deshalb wesentlich, um eine Rechtfertigung für getroffene Entscheidungen zu finden.

Siehe auch den Lexikoneintrag Kontrafaktisches Denken.


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