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Brainstorming in der Gruppe

Eine gute Brainstorming-Gruppe sollte aus mindestens vier Teilnehmern ohne große hierarchische Unterschiede bestehen. Eine Obergrenze bei der Gruppengröße gibt es eigentlich nicht. Allerdings sind sehr große Brainstorming-Gruppen schwer zu leiten. Mehr als 15 Teilnehmer sollten es daher nicht sein.
Ein Dirigent oder Moderator sammelt die Ideen aus der Gruppe, präsentiert sie und gibt bei Bedarf Input. Brainstormer mit unterschiedlichen Interessen und Hintergründen vergrößern die Bandbreite der Ideen. Der kollektive Hirnsturm sollte in zwangloser Atmosphäre stattfinden: Kaffee und Kuchen tun gut. Telefone und Handys gehören ausgeschaltet.
Der Moderator sollte zunächst ein Problem-Statement vorbereiten, das als Auftakt für das Meeting dient. Zu welcher Frage sollen die Brainstormer Ideen liefern? Dieses Statement sollte möglichst offen formuliert sein und keinen Lösungsvorschlag beinhalten – denn das hemmt die Kreativität. Regeln für das Brainstorming sollten gut sichtbar im Raum aufgehängt werden. Der Moderator gibt dann ein Zeitlimit von 20 bis 30 Minuten vor, bei großen Gruppen auch mehr.
Zum Brainstorming verwendest man am besten eine Flipchart, eine Kreide- oder Magnettafel tut es aber auch. Besonders gut eignet sich eine Magnettafel mit Karteikarten. Du kannst dann nacheinander Ideen der Teilnehmer auf diese Karten schreiben. Vorteil: Noch während der Sitzung kannst du Ideen bestimmten Unterthemen zuordnen und erneut zum Gegenstand von Brainstorming machen. Zudem kannst du auf diese Weise nach dem Meeting einzelne Ideen einfacher prüfen.
Der Moderator eröffnet die Sitzung, indem er den Gegenstand des Treffens laut vorträgt und auf die Regeln verweist. Der Dirigent des Brainstorm-Orchesters sollte dann die Teilnehmer dazu anregen, aufgeworfene Ideen weiterzuentwickeln. Dabei zeigt er auf diese Vorschläge auf der Flipchart und fordert die Gruppe auf, sie auszubauen, zu ändern oder neu zu formulieren.
Nach Ende der Sitzung bedankt sich der Moderator für die Ideen – und erst jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Sind die Ideen brauchbar? Welche Ideen sind besonders, welche weniger gut umsetzbar? Um das herauszufinden, kannst du die Ideen zunächst in drei Kategorien einteilen:
* hervorragende Ideen
* brauchbare Ideen
* nutzlose Ideen
Nun überlegt man, wie man die hervorragenden Ideen umsetzen kann, und geht den brauchbaren weiter nach.
Siehe dazu die hervorragende Site dazu:
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PRAESENTATION/brainstorming.shtml


Nach Martin Eppler hat Kreativität nichts mit begnadeten Genies zu tun, sondern sie ist eine Frage des Habitus, der Praktiken und Routinen, die man etabliert hat. Nach seiner Meinung ist die wohl schlechteste Kreativitätsmethode das Brainstorming, denn das ist nur ein Tool zur Pseudo­kreativität. Spontanes Brainstorming in der Gruppe hemmt die Diversität der Gruppe und erzeugt gerade bei introvertierten Menschen eine Form der Selbstzensur. Man kann nämlich schlecht gleichzeitig anderen zuhören, ihre Ideen beurteilen und dann noch selbst eigene Ideen entwickeln. Viel besser ist seiner Meinung nach der Prozess Think-Pair-Share, d. h., allein Ideen sammeln, zu zweit weiterentwickeln und erst dann im Team besprechen. Nach Studien entsteht überdurchschnittliche Kreativität, indem eine Idee immer weiterentwickelt wird, wobei man manchmal Ideen auch zerstören können muss.


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