Eine aktuelle Studie von Syrek et al. (2024) untersuchte die Entwicklung des Wohlbefindens von Arbeitnehmern im Zusammenhang mit der Weihnachtszeit. Die Untersuchungen basieren dabei auf Längsschnittdaten von 145 Berufstätigen über einen Zeitraum von 15 Wochen. Die Ergebnisse zeigten, dass das Wohlbefinden der meisten Menschen bereits mehrere Wochen vor Weihnachten ansteigt, seinen Höhepunkt während der Feiertage erreicht und nach dem Jahreswechsel wieder absinkt, wobei die positiven Effekte bis zu mehreren Wochen nachwirken können.
Interessanterweise spielte die Vorfreude auf Weihnachten eine wichtige Rolle, denn bei Menschen, die sich besonders auf die Feiertage freuren, stieg die positive Stimmung in der Vorweihnachtszeit tendenziell schneller an. Dabei profitieren diejenigen mehr von der Vorweihnachtszeit und den Feiertagen, die weniger unerledigte Aufgaben im Dezember hatten und mehr Erholungserlebnisse während des Urlaubs und an den folgenden Wochenenden erlebten. Andererseits kann die Weihnachtszeit durch zusätzliche berufliche und private Stressfaktoren auch belastend sein, insbesondere wenn viele Aufgaben unerledigt bleiben.
Es empfiehlt sich daher, Aufgaben frühzeitig abzuschließen, während der Feiertage bewusst von der Arbeit abzuschalten und auch im neuen Jahr regelmäßige Ruhepausen einzulegen. Arbeitgeber sollte dazu ermutigt werden, Aufgaben langfristiger zu planen, um den Druck auf die Beschäftigten vor und nach den Feiertagen zu reduzieren. Die Studien unterstreichen, dass die Weihnachtszeit zwar ambivalente Gefühle auslösen kann, aber bei guter Planung und bewusster Erholung ein langanhaltender positiver Effekt auf das Wohlbefinden möglich ist. Diese Studienergebnisse bieten wertvolle Einblicke in die Dynamik des Wohlbefindens rund um die Feiertage und geben praktische Hinweise, wie Arbeitnehmer und Arbeitgeber diese Zeit optimal nutzen können.
Literatur
Syrek, C. J., Weigelt, O., Kühnel, J., & de Bloom, J. (2018). All I want for Christmas is recovery – changes in employee affective well-being before and after vacation. Work & Stress, 32, 313–333.
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