Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine hat.
Heinrich Heine
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
Virginia Satir war der Überzeugung, dass jeder Mensch die Möglichkeit haben soll, persönlich zu wachsen, und sah Selbstbestimmung als das Mittel zur größten persönlichen Freiheit, die ein Mensch überhaupt erreichen kann. Dazu zählte sie fünf Freiheiten:
- Die Freiheit, das zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.
- Die Freiheit, das auszusprechen, was man wirklich fühlt und denkt, und nicht das, was von einem erwartet wird.
- Die Freiheit, zu seinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.
- Die Freiheit, um das zu bitten, was man braucht, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.
- Die Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer Sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.
So trivial diese Freiheiten auch klingen, eine nähere Betrachtung zeigt, welch große Herausforderung sie für den Einzelnen sind, denn die Voraussetzung für das Erreichen dieser Freiheit ist wissen, was man braucht und wohin man will.
Grundsätzliches zur Freiheit: Ethik und Recht stimmen darin überein, dass Freiheit als selbstursprünglich verstanden wird, was bedeutet, dass im Handelnden selbst ein Ursprung einer Reihe von Handlungen angenommen wird, die ihm dann als Verantwortlichem zugerechnet werden. Dabei hat es den philosophischen Theorien genügt zu zeigen, dass man sich durch Freiheit bestimmen lassen kann und dabei doch bruchlos Teil der Natur ist, denn äußerlich sieht man einem Handelnden seine Freiheit nicht an. Seine Muskeln und Sehnen, sein Körper bewegt sich gänzlich als Natur, ohne dass hier die geringste Unterbrechung im Naturdeterminismus festzustellen wäre, sodass auch nirgendwo ein Übergang von einem unsichtbaren Geist, der die Natur bewegt, zu entdecken ist, vielmehr geht es um den Bestimmungsgrund zum Handeln. Ist er material, also selbst wieder nur durch die Sinne bedingte Neigung, also Natur, oder ist der Bestimmungsgrund allgemeingültig, den man im ethischen Handeln von jedem fordern könnte? Kann also der Bestimmungsgrund in ethisch relevanten Handlungen jederzeit für jeden als Handlungsgesetz taugen? Die Antwort darauf ist nein, denn allgemein Gültiges ist nicht messbar bzw. beobachtbar (Riebel, 2020).
Siehe dazu Virginia Satir
Riebel, A. (2020). Das Gehirn als handelnder Akteur: Benjamin Libet hat mit neuronalen Experimenten die Willensfreiheit bestritten. Die Tagespost vom 19. Septmeber.
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