Großzügiges Verhalten steigert bekanntermaßen das Glücksgefühl, was wiederum zu Großzügigkeit motivieren kann. In einer Studie untersuchten Park et al. (2017) mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie und eines öffentlichen Versprechens für künftige Großzügigkeit die Gehirnmechanismen, die großzügiges Verhalten mit einer Steigerung des Glücks verbinden. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen versprachen, in den nächsten vier Wochen Geld entweder für andere (Experimentalgruppe) oder für sich selbst (Kontrollgruppe) auszugeben.
Es zeigte sich dabei, dass die Teilnehmer der Experimentalgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe in einer unabhängigen Entscheidungsaufgabe großzügigere Entscheidungen trafen und eine stärkere Zunahme des selbstberichteten Glücks zeigten. Großzügige Entscheidungen aktivieren die temporo-parietale Verbindung in der Experimentalgruppe stärker als in der Kontrollgruppe und modulieren die Konnektivität zwischen temporo-parietaler Verbindung und ventralem Striatum auf unterschiedliche Weise. Wichtig ist, dass die Striatumaktivität während großzügiger Entscheidungen in direktem Zusammenhang mit Veränderungen des Glücksgefühls steht.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Top-Down-Kontrolle der Striatumaktivität eine grundlegende Rolle bei der Verknüpfung von Großzügigkeit mit Glück spielt. Dass beim Schenken das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert und Botenstoffe freigesetzt werden, die ein Glücksgefühl verschaffen, ist offenbar Ausdruck der sozialen Natur des Menschen und hat sich im Zuge der menschlichen Evolution entwickelt.
Literatur
Park, Soyoung Q., Kahnt, Thorsten, Dogan, Azade, Strang, Sabrina, Fehr, Ernst & Tobler, Philippe N. (2017). A neural link between generosity and happiness. Nature Communications, 8, doi:10.1038/ncomms15964.
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