Zum Inhalt springen

Warum Menschen nicht einschlafen können

Es ist eine empirisch belegte Tatsache, dass Sorgen und Ängste in der Nachtphase oft eine besondere Intensität aufweisen. Im Zustand der Nachtruhe fallen äußere Reize wie Licht, Lärm oder Aktivitäten weg, was dazu führt, dass innere Signale verstärkt wahrgenommen werden. Gedanken und Sorgen erscheinen in dieser Situation oftmals dramatischer und intensiver als tagsüber, was als „kognitiver Verzerrung“ bezeichnet wird.

Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen ist, ist der evolutionäre Hintergrund. Historisch betrachtet war der Mensch in der Dunkelheit der Nacht einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Die Erfassung potenzieller Gefahrenquellen erschwerte sich in der Dunkelheit, sodass eine erhöhte Achtsamkeit erforderlich war. Diese evolutionäre Prädisposition des menschlichen Gehirns manifestiert sich bis in die Gegenwart, in der die Aufmerksamkeit des Menschen nachts verstärkt auf potenzielle Bedrohungen gerichtet ist.

Ein Problem entsteht jedoch, wenn die Interpretationen des Gehirns fehlerhaft sind. Dies ist auf die Zunahme externer Reize zurückzuführen, die das menschliche Gehirn verarbeiten muss. Ein weiteres Beispiel hierfür ist das vermehrte Nutzen von Smartphones, die dazu führen, dass Menschen dazu tendieren, ihre Aufmerksamkeit auf mehrere Bildschirme zu verteilen und Benachrichtigungen zu unterschiedlichen Themen zu ignorieren. Diese Entwicklung konfrontiert das menschliche Gehirn mit einer Herausforderung, der es nicht gewachsen ist.

Literatur

Gruber, R., Cassoff, J. & Knatz, S. (2011). Sleep disturbances in children and adolescents: Risk and protective factors. Current Psychiatry Reports, 13, 235-241.
Harvey, A. G. (2009). Cognitive approaches to insomnia. Annals of the New York Academy of Sciences, 1184, 72-90.
Stangl, W. (2019, 1. ApMairil). Warum Menschen nicht einschlafen können. arbeitsblätter news.
https:// arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/warum-menschen-nicht-einschlafen-koennen/.


Nachricht ::: Stangls Bemerkungen ::: Stangls Notizen ::: Impressum
Datenschutzerklärung ::: © Werner Stangl :::






Schreibe einen Kommentar