Eine Studie von Chebolu & Dayan (2024) untersucht die verschiedenen Arten des Prokrastinierens mithilfe einer mathematischen Theorie, um die Ursachen hinter dem Aufschieben zu verstehen. Das Ziel ist die Entwicklung von individuellen Bewältigungsstrategien, um die Produktivität wiederzugewinnen. Prokrastination, das willentliche und schädliche Aufschieben von Aufgaben, kann bekanntlich zu psychischen Problemen führen und hindert Menschen nicht nur an unserer Produktivität, sondern auch daran, ihre Ziele zu erreichen.
Im Rahmen der Untersuchung wurden unterschiedliche Verhaltensmuster des Prokrastinierens identifiziert, darunter das Unterlaufen eigener Entscheidungen oder das Warten auf ideale Bedingungen. Prokrastination kann demnach als eine Folge von Entscheidungen über die Zeit betrachtet werden. Dabei neigt das menschliche Gehirn dazu, kurzfristige Belohnungen höher zu bewerten als langfristige Konsequenzen. In den Studien an Studierenden der New York University konnte festgestellt werden, dass Unsicherheit und die Neigung zu unmittelbarer Befriedigung wesentliche Faktoren beim Prokrastinieren darstellen. Daher ist es erforderlich, geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln, wie beispielsweise kleine Belohnungen, zeitgebundene Ziele oder eine Umgebung mit weniger Ablenkungen, um dem Prokrastinieren entgegenzuwirken. Es ist von entscheidender Bedeutung, zu erkennen, dass Prokrastinierende nicht einfach faul sind, sondern durch Verständnis und Vergebung sich selbst gegenüber produktiver werden können.
Empfehlenswerte Literatur
Literatur
Chebolu, S. & Dayan, P. (2024). Optimal and sub-optimal temporal decisions can explain procrastination in a real-world task. Proceedings of the Annual Meeting of the Cognitive Science Society, 46. Retrieved from https://escholarship.org/uc/item/2mg517js
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