Unter diesem Titel berichtet Alan Schwarz in der New York Times im Dezember 2013 über den Protest der Vereinigung Amerikanischer Psychiater mit der Forderung nach einem Verschreibungsstopp bei Kindern für die immer verbreitetere Diagnose ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom). Die aktuellen Zahlen belegen, dass die Häufigkeit der Verschreibung von Psychopharmaka eindeutig mit dem sozialen Status zu tun hat und weniger mit der Diagnose einer Krankheit, denn diese müsste quer durch alle Bevölkerungsschichten gleich häufig anzutreffen sein. Es wird eindringlich vor den Spätfolgen der Psychopharmaka-Einnahme von Kindern gewarnt, denn die Präparate sind auf Erwachsene ausgerichtet. Dabei ist bis heute nicht einmal geklärt, ob die betreffenden Mittel wie Ritalin, Concerta, Medikinet oder Strattera bei landläufigen ADHS-Diagnosen überhaupt etwas bewirken. Der Psychologe Keith Conners, einst einer der federführenden Experten im Kampf um die Anerkennung der Diagnose ADHS betont, dass die Krankheit höchstens drei bis fünf Prozent aller Kinder betrifft und nicht fünfzehn Prozent, die es nach aktuellen Verschreibungsdaten sein müssten. Die Faktoren, die zur Verschreibungsschwemme bei Kindern führen, sind einzig und allein die finanziellen Interessen der Pharmabranche.
Quelle
Schwarz, Alan (2013). The Selling of Attention Deficit Disorder.
WWW: http://www.nytimes.com/2013/12/15/health/the-selling-of-attention-deficit-disorder.html?_r=1&adxnnl=1&adxnnlx=1387191838-cqODtCIrzxBa+frGAIMWKg& (13-12-31)
Stangl, W. (2011). Ritalin (Methylphenidat).
WWW: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SUCHT/Ritalin.shtml (11-12-21)
Stangl, W. (2005). Ritalin und ADHS aus psychologischer Sicht. SuchtMagazin, 31. Jg., Nummer 3, Juni.
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