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Systemische Familientherapie

Die Systemische Familientherapie basiert im wesentlichen auf Kommunikationstheorie, Systemtheorie, Kybernetik und sozialem Konstruktivismus. Kernpunkt aller Ansätze, die unter diesem Begriff subsumiert werden, sind die Wechselbeziehungen des einzelnen und seiner inneren Anteile in größeren Zusammenhängen (z.B. Familie, Beruf, gesellschaftliches Umfeld).
Zentral ist die Annahme, daß psychische Störungen nicht zusammenhanglos in Einzelpersonen quasi „verankert“ sind, sondern daß jene sich auf der Grundlage und im Zusammenhang von Beziehungs- und Kommunikationsstörungen innerhalb eines Systems (z.B. Partnerschaften, Familien, Schulklassen, Organisationen, auch Gemeinschaften bzw. „der“ Gesellschaft) in Einzelpersonen manifestieren bzw. „auskristallisieren“. Daher sind in der systemisch orientierten Therapie alle Personen von Belang, die einerseits an der Ausformung und der Beibehaltung des Problems bzw. der Störung beteiligt sind, andererseits auch Ansatzpunkte für Veränderungs- und Neuorientierungsprozesse bieten können (jedoch müssen diese „involvierten“ Personen nicht unbedingt selbst in den Therapiesitzungen anwesend sein).
Je nach theoretischer Ausrichtung tritt der Therapeut in der Praxis entweder als Experte (z.B. strategische und strukturelle Familientherapie, entwicklungsorientierte Familientherapie, Mailänder Schule) oder als gleichrangiger Konversationspartner in Erscheinung (z.B. konstruktivistische Modelle, lösungsorientierte Kurzzeittherapie). Im therapeutischen Gespräch wird mit Hilfe des „zirkulären Fragens“ und anderer Frage- und Interventionstechniken versucht, Sichtweisen und Handlungsspielräume zu erweitern. Bei der Methode des „reflecting team“ beobachtet ein Team von Therapeuten hinter einer Einwegscheibe das Gespräch und diskutiert anschließend seine Beobachtungen vor den Klienten. Systemische Familientherapie eignet sich für die Arbeit mit Einzelpersonen, Paaren, Familien oder Organisationen. Meist werden größere Gesprächsintervalle (14 Tage bis zu mehreren Monaten) vereinbart.
Quelle: http://www.btonline.de/psychotherapie/verfahren/kurz/familientherapie.html


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