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Stimmt die Setpoint-Theorie doch?

Eine Studie der Universitäten Erlangen-Nürnberg und Köln hat wichtige Erkenntnisse über die neurologischen Grundlagen des Essverhaltens gewonnen, indem die Forscher im Hypothalamus vier verschiedene „Neuronen-Teams“ identifizierten, die während des Essvorgangs wie bei einem Staffellauf nacheinander aktiv werden und unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Diese Teams verarbeiten verschiedene Körpersignale wie Blutzuckerspiegel, Hungerhormone und Magenfüllung mit unterschiedlicher Gewichtung und kommunizieren dabei auf speziellen Frequenzen miteinander, die sich von den Frequenzen anderer Verhaltenssteuerungen unterscheiden. Dieser Mechanismus hilft dem Gehirn, die Nahrungsaufnahme optimal zu regulieren.

Die Ergebnisse unterstützen die Theorie des intuitiven Essens und die Setpoint-Theorie, wonach der Körper ein natürliches „biologisches Wohlfühlgewicht“ anstrebt. Intuitives Essen basiert darauf, auf körperliche Signale wie echten Hunger zu hören und nur das zu essen, worauf man wirklich Lust hat und was gut verträglich ist. Dies funktioniert allerdings nur bei körperlicher und psychischer Gesundheit.

Anmerkung: Die Set-Point-Theorie ist eine wissenschaftlich umstrittene These, nach der das menschliche Körpergewicht genetisch programmiert ist und nicht willentlich geändert werden kann. Die meisten Menschen besitzen dieser Theorie zufolge einen relativ stabilen Set-Point, auf den das Gewicht bei Abweichungen nach oben oder unten automatisch wieder zusteuert.[1] So wie ein Thermostat die Temperatur in einem Raum reguliere, gebe es bei Erwachsenen ein individuelles Gewicht, das der Körper beibehalten wolle. Dieses Gewicht wird Set-Point-Gewicht genannt.

Diese Erkenntnisse erklären, warum Menschen, die intuitiv essen und ihren Körpersignalen vertrauen, oft ein stabiles Gewicht halten können. Sie zeigen, dass das menschliche Gehirn über komplexe neurologische Mechanismen verfügt, die eine ausgewogene Nahrungsaufnahme steuern, wenn man auf seine natürlichen Körpersignale achtet. Darüber hinaus legen die Forschungsergebnisse nahe, dass diese neuronalen Netzwerke im Hypothalamus auch eine wichtige Rolle bei der Regulation des Energiehaushalts und des Stoffwechsels spielen. Wenn diese Mechanismen gestört sind, kann dies zu Übergewicht, Fettleibigkeit oder anderen Essstörungen führen. Weitere Untersuchungen in diesem Bereich könnten daher wertvolle Erkenntnisse für die Prävention und Behandlung von Ernährungsproblemen liefern. Außerdem unterstreichen die Studienergebnisse die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes in der Ernährungsberatung. Neben der Vermittlung von Wissen über gesunde Ernährung sollte auch die Förderung des Körpergefühls und des Vertrauens in die eigenen Körpersignale ein wichtiger Bestandteil sein. Nur so können Menschen langfristig zu einem ausgewogenen und nachhaltigen Essverhalten finden.

Literatur

https://de.wikipedia.org/wiki/Set-Point-Theorie


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