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Selbstheilung bei Sucht

*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Klingemann (2017) hat die Möglichkeiten der Selbstheilung bei Sucht empirisch untersucht und festgestellt, dass die Ausstiegswege so unterschiedlich wie die Persönlichkeiten sind, und dass der Erfolg selten bereits im ersten Anlauf gelingt. Am Beginn kann eine bewusste große Inszenierung liegen, z.B.: „Ich habe die letzten drei Junks gemacht, ein Morphium, ein Heroin, ein Kokain – alle drei miteinander, und dann bin ich auf den Zug. Ich hatte noch einen Schuss vorrätig, den habe ich ganz, ganz langsam quasi feierlich in das WC geleert …“ Im Anschluss werden die „alten versifften Klamotten“ aus der Junkszene verfeuert. Klingemann zeigt Betroffene, die in der Übergangsphase bewusst ihren Konsum ändern, und statt ihres Suchtmittels massenweise Wasser oder Kaffee zu sich nehmen, Süßigkeiten oder Vitamintabletten u.a. bis zum Erbrechen essen. Auch die zeitweise Isolation an einem fremden Ort oder der Umzug in eine völlig andere Nachbarschaft können befreiend wirken. Immer bleibt es jedoch wichtig, die eigenen psychischen und sozialen Ressourcen zu kennen und zu nutzen, auch wenn gerade das Soziale ein Problemfeld bleibt, denn etwa drei Viertel der Selbstheiler gaben an, dass sie während und nach ihrer Zeit der Abhängigkeit kaum Unterstützung erhalten hatten. Die Mehrzahl wollten erstens von Hilfe nichts wissen, auch wenn diese mit besten Absichten angeboten wurde, was auch daran liegen kann, dass Betroffene vermeiden wollen, unfreiwillige Zeugen eines Misserfolgs zu haben.

Literatur

Klingemann, H. (2017). Sucht – Selbstheilung ist möglich. Lengerich: Pabst.


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