Bekanntlich wird im Schlaf das Gedächtnis gestärkt, das bedeutet, wer etwas lernt und recht bald darauf schlafen geht, kann das Gelernte Wochen später besser wiedergeben, wobei dieses Verfestigen von Informationen im Gehirn ein aktiver, selektiver Prozess ist. Der Schlaf ist vor allem deshalb so wichtig, weil das Transferieren von Informationen in den Langzeitspeicher vorwiegend auch in jenen Gehirnarealen geschieht, die tagsüber die Reize aufnehmen. In der Regel werden nicht alle Informationen, die man tagsüber vermittelt bekommt, auch fest abgespeichert, vielmehr wird aus der Flut an Informationen und Reizen nur eine Auswahl bestimmt, die in den Langzeitspeicher übernommen wird, wobei diese Informationen auch verändert werden, sodass am Ende nur der Kern des Erlebten abgespeichert wird. Aufgrund dieser Filterwirkung, die Schlaf auf das Erlebte hat, ist es Menschen auch möglich, am nächsten Morgen Sachverhalte etwas strukturierter sehen zu können als noch am Vortag. In Untersuchungen zeigt sich eine Verschlechterung der Gedächtnisleistung, wenn der Tiefschlaf unterdrückt wird, die Schlafdauer über längere Zeit hin verkürzt oder die Schlafenszeit um mehr als zwei, drei Stunden nach vorn oder hinten permanent verschoben wird. Es ist auch nicht günstig, ein Schlafdefizit mit einem nachmittäglichen Schlaf aufzuholen, vielmehr ist es in diesem Fall besser, nach einer schlaflosen Nacht den Tag durchzustehen, sich ein wenig physisch und geistig zu verausgaben und dann nachts wieder richtig zu schlafen. Eine Ausnahme bilden hier nur Kinder, denn bei ihnen reicht der temporäre Speicher oft nicht aus, um alle Eindrücke einer Wachphase aufzunehmen, sodass sie einen kurzen Schlaf am Tag nutzen, um Informationen ins Langzeitgedächtnis zu transferieren.
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