Bei Kindern und Jugendlichen, die sich noch in der Phase der Entwicklung befinden, kann Schielen die Sehfähigkeit mitunter ein Leben lang einschränken, denn beim Schielen weichen die beiden Sehachsen voneinander ab, wenn ein Objekt mit den Augen fokussiert wird. Im Normalfall bewegen sich die Augen immer gemeinsam in die gleiche Richtung, wodurch im Gehirn ein dreidimensionales Bild der Umwelt entsteht. Bewegen sich die Augen unterschiedlich, weichen also die Sehachsen voneinander ab, kommt es zum Schielen, manchmal auch als Silberblick bezeichnet.
Experten gehen davon aus, dass etwa drei Prozent der Kinder und Jugendlichen schielen, zum Teil bereits vor Erreichen des dritten Lebensjahres. Das liegt daran, dass sich das kindliche Gehirn rasch entwickelt, und das Gehirn beim Schielen falsche Informationen weiter gibt, was die Entwicklung der Sehleistung beeinträchtigt, weshalb eine frühzeitige Behandlung wichtig ist.
Bei einer Untersuchung an Kindern zwischen sieben und sechzehn Jahren, die zu Schielen begonnen hatten, zeigte sich, dass diese Kinder und Jugendlichen täglich vier bis acht Stunden mit dem Smartphone verbringen, wobei der Abstand des Geräts zum Gesicht bzw. den Augen bei etwa dreißig Zentimetern lag. Das Schielen kommt auch daher, dass das Display leicht schräg gehalten wird, was in Kombinination mit den kleinen Buchstaben und schlecht aufgelösten Bildern die Tendenz fördert, beim Betrachten des Handys zu schielen.
Ein Verzicht auf das Smartphone durch Kindern für einen Zeitraum von zwei Monaten beendete das Schielen, woraus man ableiten kann, dass es einen Zusammenhang zwischen intensiver Smartphone-Nutzung und Schielen gibt. Daher sollten Kinder nicht länger als dreißig Minuten auf ihr Smartphone schauen und bei ersten Anzeichen, dass sie dadurch zu Schielen beginnen, das Smartphone einige Zeit nicht nutzen. Ähnliche Studien belegen übrigens, dass Kinder und Jugendliche, die zu viel Zeit vor dem Fernseher oder einer Spielkonsole verbringen, ein höheres Risiko haben, Kurzsichtigkeit zu entwickeln.
Experten empfehlen daher Display- bzw. Bildschirm-Pausen, d. h., alle zehn oder zwanzig Minuten sollte man vom Bildschirm wegsehen und auf ein Objekt in der Entfernung fokussieren, denn das führt zu einem normalen Blinzelverhalten und das Auge wird wieder befeuchtet. Wenn man auf einen Bildschirm schaut, blinzelt man viel seltener als wenn man ein Buch liest oder einfach nur in den Raum schaut. Starren auf ein Handy-Display führt dazu, dass die Augen trocken werden und sich dadurch mehr anstrengen .
Siehe dazu auch die Die „Wait Until 8th“-Bewegung.
Nachricht ::: Stangls Bemerkungen ::: Stangls Notizen ::: Impressum
Datenschutzerklärung ::: © Werner Stangl :::