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Neuroleptika und Benzodiazepine bei Demenz problematisch

Die meisten von Demenz Betroffenen sind still, in sich gekehrt und angepasst, manche aber auch aggressiv, laut und immer unterwegs, wobei gerade diese Hinlauf-Tendenz Angehörige und auch Pflegepersonal vor große Herausforderungen stellt. Deshalb werden Demenzkranke häufig mit Neuroleptika und Benzodiazepinen ruhiggestellt, um die Situation zu entschärfen und die Belastungen für Angehörige zu minimieren.

Solche Medikamente dämpfen aber die Betroffenen, wobei heute etwa ein Drittel aller Menschen mit Alzheimer-Demenz Neuroleptika bekommt, etwa zehn Prozent bekommen zusätzlich Schlafmittel und Beruhigungsmittel, wobei es im stationären Bereich sogar an die fünfzig Prozent sein können, die Neuroleptika bekommen, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten. Das deutet allerdings darauf hin, dass es hier um die Ruhigstellung geht, aber nicht um eine Therapie.

Seit einiger Zeit weiß man, dass solche Arzneimittel bei Menschen mit Alzheimer-Demenz mehr schaden als nutzen können, denn die längere Einnahme führt dazu, dass Demenzpatienten daurch ein erhöhtes Risiko haben, früher zu sterben als gleichaltrige Menschen, die keine Demenz haben. Neuroleptika erzeugen Dyskinesien – parkinsonartiger Syndrome wie z. B. Zitterbewegungen und Unruhe.

Die immer noch weit verbreitete Verordnung dieser Mittel bei dementen Menschen ist daher langfristig keine akzeptable Strategie, sodass es sinnvoller ist, auf Präventionsstrategien zu setzen, also in Bewegung, Ernährung und ein gutes soziales Umfeld, denn zu den Risikofaktoren für Demenz zählen Bewegungsmangel, jahrelange Schlafstörungen, wiederholte Kopfverletzungen, auch solche leichter Art, Rauchen, hoher Blutdruck, Übergewicht und Diabetes. Durch einen gesunden, aktiven Lebensstil kann man daher das Demenzrisiko verringern, ebenso durch frühzeitiges Gedächtnistraining, durch das zumindest das Fortschreiten der Demenz damit verlangsamt werden kann.

Literatur

Stangl, W. (2011). Stichwort: ‚Demenz‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/1082/demenz (11-04-29)


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