Im Laufe der Geschichte wurden Schlaflieder verwendet, um Kindern beim Einschlafen zu helfen, und auch heute berichten viele Menschen, dass sie Musik hören, um besser schlafen zu können. Dennoch weiß man nur sehr wenig über diese weit verbreitete menschliche Gewohnheit. Scarratt et al. (2023) haben die Eigenschaften von Musik, die mit Schlaf assoziiert wird, durch die Extraktion von Audiomerkmalen aus einer großen Anzahl von Titeln aus Schlaf-Playlists auf der globalen Streaming-Plattform Spotify untersucht. Ausgeschlossen wurden dabei Playlists zu Podcasts, Naturgeräuschen und ASMR-Sounds, also Kategorien, die ebenfalls zum Einschlafen beliebt sind, aber wenig darüber aussagen, welche Musik nun besonders beliebt ist. Eingang in die Studie fanden auch nur Playlists mit mindestens einhundert Followern.
Im Vergleich zur Musik im Allgemeinen stellte man fest, dass Schlafmusik wie erwartet leiser und langsamer war, häufiger rein instrumental war und auf auch akustischen Instrumenten gespielt wurde, also Akustikgitarre statt E-Gitarre.
Dennoch gab es bei der Schlafmusik eine große Variationsbreite, die sich in sechs verschiedene Untergruppen gruppierte, wobei auffiel, dass drei der Untergruppen populäre Titel enthielten, die schneller, lauter und energiegeladener waren als durchschnittliche Schlafmusik. Die Ergebnisse zeigten also bisher unbekannte Aspekte der Audioeigenschaften von Schlafmusik und verdeutlichen die individuellen Unterschiede bei der Wahl der Musik, die zum Schlafen verwendet wird.
Hier der persönliche Tipp 😉
Literatur
Scarratt, Rebecca Jane, Heggli, Ole Adrian, Vuust, Peter, Jespersen & Kira Vibe (2023). The audio features of sleep music: Universal and subgroup characteristics. Public Library of Science, 18, doi:10.1371/journal.pone.0278813.
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