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Multitasking vs Single-Tasking – ein Wahrnehmungsproblem

Das Gehirn ist nicht in der Lage, mehrere kognitiv anspruchsvolle Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten, sondern dieser Eindruck entsteht nur dadurch, dass die Aufmerksamkeit stets hin und herspringt, was manche Menschen besser beherrschen als andere. Untersuchungen haben stets die nachteiligen Auswirkungen von Multitasking auf Leistungen gezeigt, wobei Srna, Schrift& Zauberman (2016) hinzufügen, dass Multitasking bzw. Single-Tasking oft nur eine Frage der Wahrnehmung ist. Viele Aktivitäten können als Multitasking oder Single-Tasking wahrgenommen werden, was Auswirkungen auf Leistung und Engagement hat. Das bedeutet, dass die gleiche Aktivität als Multitasking oder Single-Tasking empfunden werden kann, wobei die bloße Wahrnehmung von Multitasking die Leistung verbessert. Es ist offenbar eine Modeerscheinung, dem eigenen Tun das Label Multitasking zu verleihen, um zu betonen, wie fordernd eine Aufgabe ist. Das führt bei manchen Menschen dazu, dass wenn sie ihre Tätigkeit als Herausforderung betrachten, ihre Anstrengungen intensivieren, konzentrierter sind, und zwar auch dann, wenn die Aufmerksamkeit nur häufiger hin und her springt. Daraus lässt sich der Umkehrschluss ziehen, dass eine einzige Aufgabe ohne Ablenkungen und Zusatzanforderungen oft nicht mehr ernst genug genommen wird, um diese mit voller Aufmerksamkeit anzugehen, sondern man sucht parallel eine zweite Aufgabe zu erledigen, um sich das Gefühl zu verschaffen, besonders leistungsfähig zu sein.

Literatur

Srna, S. (2018). The Perception of Multitasking. Dissertations available from ProQuest. AAI10791581.
WWW: https://repository.upenn.edu/dissertations/AAI10791581
Srna, S., Schrift, R. & Zauberman, G. (2016). Multitasking: Perception and Performance. Advances in Consumer Research, 44, 630-631.


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