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LEGES-Studie – LErnen und GEdächtnis bei Säuglingen

Gudrun Schwarzer,  Claudia Freitag und Sibylle Spangler (Abteilung Entwicklungspsychologie des Psychologischen Instituts der Justus-Liebig-Universität) untersuchten in einer Langzeitstudie (LEGES-Studie – LErnen und GEdächtnis bei Säuglingen) 92 Kinder im Alter von drei, sechs und neun Monaten, um die Entwicklung von Lernen und Gedächtnis im Säuglingsalter beim Erkunden ihrer Lebenswelt zu beobachten. Neben der Erfassung des allgemeinen Entwicklungsstands werden verschiedene Lern- und Gedächtnisaufgaben gestellt, wobei auf Grund der in diesem Alter schwierigen verbalen Kommunikation als ein wesentliches Kriterium z.B. die Blickdauer verwendet wird, ob sich ein Kind an etwas erinnern kann. Aufgaben zum Assoziationslernen, zur Habituation, zum Kontingenzlernen und zur verzögerten Imitation. Beim Assoziationslernen wird erfasst, wie schnell Säuglinge Regelmäßigkeiten zwischen gezeigten Ereignissen (beispielsweise die Reihenfolge gezeigter Bilder) erlernen. Bei der Methode des Kontingenzlernens wird dagegen die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Ereignissen zu erfassen, beobachtet (z.B. erst bewege ich das Bein und dann bewegt sich das Mobile über mir). Mit dem Verfahren der Habituation lässt sich das Erkennen neuer und bekannter Reize untersuchen (z.B. ein Bild eines bekannten Gesichtes wird für kürzere Zeit angesehen als das Bild eines neuen, fremden Gesichtes). Außerdem kommt bei LEGES eine vereinfachte Variante der verzögerten Imitation zum Einsatz, die speziell für sechs und neun Monate alte Säuglinge entwickelt wurde. Mit dieser Aufgabe wird überprüft, inwieweit auch schon Babys vorgeführte Spielhandlungen imitieren können. Schon Säuglinge sahen sich in der Regel lieber Neues als bereits Vertrautes, wobei die Ergebnisse mit Kindern aus Kamerun kulturvergleichend untersucht wurden. Babys speichern mit steigendem Alter Gesichter nach immer weniger Anblicken im Gedächtnis ab, wobei ein großer kultureller Unterschied zwischen Deutschland und Kamerun festgestellt wurde, denn dort halten Mütter ihre Kinder wesentlich früher als bei uns dazu an, sich aufzusetzen.

Quelle: http://www.entwicklungspsychologie.uni-frankfurt.de/
fb/fb05/psychologie/abteilungen_und_bereiche/entwicklungspsychologie/
daten_doku/Erg_SaeuglingsForschung.pdf (10-03-03)


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