*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Wenn Menschen jammern, dann wollen sie meist Zuwendung. Manche jammern, wenn sie Schmerzen oder andere Unannehmlichkeiten erwarten, manche jammern wegen jeder Kleinigkeit. Viele benutzen das Jammern wegen des Gemeinschaftsgefühls, für andere ist es wieder prophylaktischer Selbstschutz, um unangenehme Reaktionen zu vermeiden. Jammert ist im Gegensatz zu Klagen nicht so negativ konnotiert, was aber auch kulturabhängig ist, denn in manchen Ländern ist etwa das Beklagen eines Toten eine kathartische Entlastungshandlung. Das leise Herumjammern hat in der Regel für die Psyche des Einzelnen fast nur Nachteile, denn das Problem wird nicht gelöst, und man zieht sich selbst immer weiter nach unten. Wer ständig nur jammert aber nichts an seiner Situation verändert, erhält von anderen Menschen irgendwann auch keine Zuwendung mehr.
Übrigens: Beim Selbstmitleid lehnt man die damit verbundene Angst ab, fühlt sich jedoch elend, weil man sich in der Geschichte dazu verliert, beim Selbstmitgefühl hingegen nimmt man sich zusammen mit seiner Angst wohlwollend an, etwa so, wie man ein Kind tröstet wenn es sich verletzt hat, und nicht, indem man dessen Schmerz oder Angst verleugnt, sondern indem man es liebevoll in den Arm nimmt und die Wunde versorgt.
In Beziehungen ist das Jammern oft eine verschlüsselt Botschaften, wobei diese meist in einer Art Teufelskreis die Situation nicht verbessert, sondern oft zur Eskalation führt. Jammerer haben daher meist eine Gemeinsamkeit, denn eigentlich wollen sie gar nichts ändern, braucht nichts zu verändern und vermeidet so elegant die Selbstkonfrontation. Manche Experten geben den Rat, in einer solchen Situation das Selbstmitleid und Jammeranlass so unverhältnismäßig zu übertreiben, bis beides von einem selbst nicht mehr richtig ernst genommen wird. Übrigens: Frauen jammern im Allgemeinen deshalb mehr als Männer – in der Regel im Beisammensein mit anderen Frauen, was dann als größeres Einfühlungsvermögen interpretiert wird -, da sie eine größere Selbstoffenbarung besitzen, während Männer höchstens im familiären Rahmen, etwa bei ihren Müttern oder ihren Frauen jammern. Jammern kann auch ein Weg zur Selbsterkenntnis und somit nützlich sein, es kann Wünsche aufdecken und Grenzen bewusst machen. Doch sollte man sich für dieses gezielte Jammern einen festen Zeitrahmen dafür setzen, in dem man sich alles von der Seele redet und schließlich überlegt, wie sich das Problem vielleicht lösen lässt.
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