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Kind in der Kiste?

Dem US-amerikanischen Psychologen B.F. Skinner (1904–1990) wurde von böswilligen Kritikern nachgesagt, dass er seine kleine Tochter Deborah angeblich für ein paar Stunden pro Tag in eine Laborkiste steckte, wie er das auch schon bei seinen Untersuchungen an Ratten und Tauben getan hatte. Damit habe er seine behavioristischen Theorien, wonach die Umwelt das Verhalten kontrolliert und formt, auch am Menschen beweisen wollen – sagen zumindest seine Verleumder. Richtig ist vielmehr, dass Skinner seine Deborah in einer sogenannten „aircrib“, einer beheizten und schallgedämpften Kinderkrippe, aufwachsen ließ. In diesem kleinen, gut gewärmten „Babyraum“ konnte sich Deborah ohne zu frieren nackt aufhalten. Die „aircrib“ sollte nicht zuletzt den Verbrauch von Kleidung und Bettzeug minimieren. 1945 berichtete das „Ladies’ Home Journal“ unter dem Titel „Baby in a box“ über die Kinderkrippe – und hatte damit die Verwechslung der „Skinner-Box“ mit der „aircrib“ in die Welt gesetzt. Es wur
de kolportiert, dass seine Tochter psychotisch wurde, Selbstmord beging oder ihren Vater hasste – alles falsch. Deborah Skinner Buzan – heute eine erfolgreiche Künstlerin – muss sich nach wie vor gegen entsprechende Vorwürfe auch in neueren Publikationen wehren. Die „aircrib“ fand einige Nachahmer, erwies sich aber als zu teuer, um in Serie zu gehen.


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