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Kann eine Berührung Schmerz oder Angst lindern?

Berührung und Selbstberührung Homo hapticus GrunwaldPackheiser et al. (2024) haben in einer Metastudie mehr als 130 internationale Studien mit rund 10.000 Teilnehmenden ausgewertet, in denen die Wirkung von Berührungen auf die Linderung von Schmerzen, Depressionen und Ängsten untersucht wurde. Demnach profitieren sowohl Erwachsene als auch Kleinkinder davon, wobei es bei Säuglingen wichtig war, dass die Eltern die Berührungen ausführen. Die größte Wirkung von Berührungen bei Erwachsenen konnte in zahlreichen Studien für die psychische Verfassung der Probanden nachgewiesen werden, da Schmerzen, Depressivität und Ängstlichkeit signifikant abnahmen. Auch auf kardiovaskuläre Faktoren wie Blutdruck oder Herzfrequenz wirkten sich die Berührungen positiv aus, allerdings in geringerem Maße.

Eine größere Zeitdauer der Berührungen, die in den Studien durchschnittlich 20 Minuten betrug, beeinflusste das Ergebnis nicht signifikant, d.h. je länger die Berührung, desto besser, aber kürzere, aber öftere Berührungen waren dabei hilfreicher. Überrascht waren die Forschenden von der positiven Wirkung von Berührungen mit Gegenständen: Soziale Roboter, Plüschtiere, Kuschelkissen und vieles mehr schnitten bei den mentalen Faktoren zwar schlechter ab als Menschen, zeigten aber dennoch einen messbaren positiven Effekt.

Literatur

Packheiser, P., Hartmann, H., Fredriksen, K., et al. (2024). A Systematic Review and Multivariate Meta-Analysis of The Physical and Mental Health Benefits of Touch Interventions. Nature Human Behaviour, doi:10.1038/s41562–024–01841–8.


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