Langzeitstudien zeigen, dass die Intelligenz den Berufserfolg am besten vorhersagt, gefolgt vom sozioökonomischen Status der Eltern und der Persönlichkeit, wobei hohe Intelligenz dabei die nachteilige Wirkung eines prekären Elternhauses ausgleichen kann. Damian et al. (2015) haben die Daten der Studie Project Talent ausgewertet, bei der 1960 über achtzigtausend High-School-Schüler im Alter von 14 bis 17 Jahren und 1971 nochmal als 25- bis 28-Jährige befragt worden waren. Die Intelligenz bestimmte dabei deutlich den Berufserfolg und war damit ein deutlich besserer Prädiktor als alle Persönlichkeitsvariablen und sogar bestimmender als der Status der Eltern. Es zeigte sich auch, dass die Intelligenz sich verstärkend oder ausgleichend im Hinblick auf das Elternhaus auswirken konnte. Wer wohlhabende Eltern hatte, profitierte besonders von seiner Intelligenz und erreichte sowohl einen hohen Bildungsabschluss als auch einen prestigeträchtigen Beruf, wer in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, konnte das im Hinblick aufs spätere Jahreseinkommen wettmachen, wobei bei Kindern aus diesen Familien die Intelligentesten später 39 Prozent mehr verdienten als die weniger intelligenten.
Literatur
Damian. R. I., Su, R., Shanahan, M., Trautwein, U. & Roberts, B. W. (2015). Can Personality Traits and Intelligence Compensate for Background Disadvantage? Predicting Status Attainment in Adulthood. Journal of Personality and Social Psychology, 109, 473-489.
Nachricht ::: Stangls Bemerkungen ::: Stangls Notizen ::: Impressum
Datenschutzerklärung ::: © Werner Stangl :::