Forscher der Azuba-Universität (Japan) haben nachgewiesen, dass Hunde bei der Behandlung von Ängsten und Depressionen hilfreich sind, denn ihr Gehirn schüttet verstärkt das Hormon Oxytocin aus, das unter anderem für Gefühle wie Liebe, Treue und innige Mutter-Kind-Beziehungen förderlich ist. Das Hormon Oxytocin wird im Hypothalamus gebildet und fördert den Gebärvorgang und stimuliert die Lactation. Forschungsergebnisse belegen, daß Oxytocin auch eine Rolle in Stresssituationen spielt und für eine geschlechtsspezifische Bewältigung von Bedeutung it, denn während Männer unter Stress aggressiv gegen den Stressor ankämpfen reagieren Frauen unter Oxytocineinfluß, indem sie auf Gespräche und gegenseitige Hilfe setzen. Das Hormon Oxytocin stärkt auch das Vertrauen in andere Menschen und ist somit wichtig für den Umgang mit anderen Menschen und das Sozialverhalten im Allgemeinen.
Eifersucht auf Haustiere
Eifersucht wegen eines Haustiers – sei es Katze oder Hund – ist in psychologischen Praxen keine Seltenheit, wobei das Problem bei Hunden am häufigsten auftritt, da sich kein anderes Tier seinem Besitzer oder seiner Besitzerin so extrem anpasst und so intensiv mit ihm bzw. ihr kommuniziert. Nach einer Studie haben etwa ein Drittel aller HundebesitzerInnen eine engere Beziehung zu ihrem Tier als zu einem Menschen. Bei Paaren mit Eifersuchtsproblemen wegen eines Tiers muss daher klar abgesteckt werden, was das Tier darf und wo es nichts zu suchen hat, etwa am Esstisch oder im Ehebett.
Frauen haben oft eine Katze als Liebesobjekt, denn diese Tiere symbolisieren für Frauen Unabhängigkeit, Stolz und Selbstbewusstsein, also möglicherweise Attribute, die sie bei ihrem Partner vermissen. Mit einer Katze können Frauen Zärtlichkeiten austauschen, ohne dass die Zärtlichkeiten zum Geschlechtsverkehr führen, was bei Lebenspartner oft nicht der Fall ist. Katzen im Bett fungieren bei manchen Frauen als Abstandshalter.
In zahlreichen Foren im Internet sind Haustiere als Nebenbuhler ein ernstes Thema, wobei meist über gescheiterte Beziehungen, die Rolle von Hund, Katze oder anderen geliebten Tieren diskutiert wird. Es zeigt sich, dass eine übertriebene Liebe zum Tier oft Ausdruck dafür ist, dass in der Beziehung grundsätzlich etwas schief läuft.
Haustiere und geistiger Verfall
Applebaum et al. (2022) untersuchten den Zusammenhang zwischen dem dauerhaften Besitz eines Haustiers und der kognitiven Leistungsfähigkeit in einer nationalen Stichprobe von Erwachsenen in den USA. Auf der Grundlage der Health and Retirement Study wurden wiederholte Messungen der kognitiven Funktion zwischen Befragten, die angaben, dauerhaft ein Haustier zu besitzen, Befragten, die nur seit weniger als fünf Jahren ein Haustier besaßen, und Nicht-Haustierbesitzern verglichen. Es zeigte sich, dass Personen, die seit mehr als fünf Jahren mit Tieren im Haushalt lebten, auf einer Skala, die den Verlust kognitiver Fähigkeiten und des Gedächtnisses misst, 1,2 Punkte weniger erreichten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der langfristige Besitz von Haustieren vor dem Verlust geistiger Fähigkeiten schützen kann, d. h. dass der dauerhafte Besitz von Haustieren die kognitiven Unterschiede bei älteren Erwachsenen abschwächen kann. Warum allerdings der Besitz von Haustieren Gedächtnisverlust vorbeugen kann, ist noch nicht geklärt, doch es wird vermutet, dass es mit der körperlichen Wirkung von Tieren auf Menschen zu tun hat, denn Haustiere haben einen beruhigenden Effekt auf Menschen, da das Streicheln von Tieren und allein deren Gegenwart den Blutdruck bei Menschen senken kann bzw. sich positiv auf den Stresspegel auswirken.
Literatur
Applebaum, Jennifer W., Shieu, Monica M., McDonald, Shelby E., Dunietz, Galit Levi & Braley, Tiffany J. (). The Impact of Sustained Ownership of a Pet on Cognitive Health: A Population-Based Study. Journal of Aging and Health, 35, 230-241.
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