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Genderiserung – Die soziale Konstruktion von Geschlecht

Im allgemeinen erfahren Frauen, wie auch Männer ihr Geschlecht als eine natürliche Kategorie. Daher betrachten sie ihre ungleiche Behandlung als eine natürliche Konsequenz der biologischen Geschlechtszugehörigkeit. „ Viele Frauen, vielleicht sogar die große Mehrheit(..) (sind) zutiefst davon überzeugt, daß die offizielle Version der natürlichen Charakterunterschiede zwischen ihnen und Männern richtig, ewig und natürlich ist, wie niedrig ihre eigene Stellung in der Gesellschaft auch immer sein mag“ (Goffman 1994, S. 119) Die enorme soziale Bedeutung des Geschlechts kann jedoch nicht stichhaltig durch diesen, für die Bewältigung des Alltags meist irrelevanten körperlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern erklärt werden (Goffmann 1994). Schlüssiger erscheint die Gewichtigkeit des Erwerbs einer Geschlechtsidentität für die Teilhabe am sozialen Leben, durch das Verständnis von Geschlecht, weniger als einer natürlichen, denn als sozialen und kulturellen Kategorie.
Jenes soziale Geschlecht (Gender), kann als die Gesamtheit aller, mit den Begriffen „weiblich“ und „männlich“ assoziierten Vorstellungen und Erwartungen einer Gesellschaft definiert werden. Durch den Prozess der Gendersierung werden dabei die sozialen, sowie kulturellen Konzepte (Genderkonzepte) von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ übernommen und eine Fülle von geschlechtsspezifischen Normen und Verhaltensweisen mit dem biologischen Geschlecht verknüpft. Mit andern Worten, mittels der Gendersierung entwickeln die Geschlechter ein Gefühl dafür, wie sie sein sollten. Sie lernen, übereinstimmend mit der Idealvorstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit, aus einem zwar individuell erworbenen, jedoch kulturell bestimmten Verhaltensrepertoire zu wählen. „Zwanghaft gehört jede/r einer der beiden Ausschlusskategorien männlich-weiblich an.


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