Himali et al. (2023) stellten in einer Studie einen Zusammenhang zwischen vermindertem Tiefschlaf und erhöhtem Demenzrisiko bei über 60-Jährigen fest. Die Teilnehmenden nahmen dabei an zwei Studien teil, wobei die zweite Untersuchung im Durchschnitt fünf Jahre später stattfand. Dabei zeigte sich, dass der Anteil des Tiefschlafs mit zunehmendem Alter typischerweise abnimmt und dass bei diesen Probanden eine jährliche Abnahme des Tiefschlafs um nur ein Prozent das Risiko einer späteren Demenzerkrankung um siebnundzwanzig Prozent erhöhen kann. Diese Tendenz blieb auch dann bestehen, wenn Faktoren wie Lebensalter, Geschlecht, Nikotinsucht und Medikation aus der Studie herausgerechnet wurden. Die Studie legt also nahe, dass die Erhaltung oder Förderung des so genannten langsamen Wellenschlafs (dritte und vierte Schlafphase: traumloser Tiefschlaf und traumreiche REM-Phase) einer Demenz im Alter vorbeugen könnte. Es ist bekannt, dass der Tiefschlaf dem alternden Gehirn hilft, Stoffwechselendprodukte aus dem Gehirn zu entfernen und Proteine abzubauen, die bei der Alzheimer-Krankheit aggregieren.
Literatur
Himali, Jayandra J., Baril, Andree-Ann, Cavuoto, Marina G., Yiallourou, Stephanie, Wiedner, Crystal D., Himali, Dibya, DeCarli, Charles, Redline, Susan, Beiser, Alexa S., Seshadri, Sudha & Pase, Matthew P. (2023). Association Between Slow-Wave Sleep Loss and Incident Dementia. JAMA Neurology, doi:10.1001/jamaneurol.2023.3889.
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