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Erdbeeren gegen Alzheimer?

Agarwal et al. (2022)  fanden heraus, dass die in Erdbeeren enthaltene bioaktive Substanz Pelargonidin mit weniger neurofibrillären Tau-Proteinen im Gehirn in Verbindung steht, die eines der Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit sind, die durch abnorme Veränderungen der Tau-Proteine verursacht wird, die sich im Gehirn ansammeln. Man vermutet, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften von Pelargonidin die allgemeine Neuroinflammation verringern, was die Produktion von Zytokinen reduzieren könnte. Zytokine wiederum sind Proteine, die von Zellen produziert werden und verschiedene Entzündungsreaktionen regulieren können. Entzündungen im Gehirn werden bekanntlich mit Alzheimer-Pathologien wie Plaques in Verbindung gebracht, und die Daten deuten darauf hin, dass Pelargonidin das alternde Gehirn vor der Entwicklung der Alzheimer-Pathologie schützen kann. Unter den Beeren ist die Erdbeere die reichhaltigste Quelle für Pelargonidin. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Bei denjenigen, die das ApoE4-Gen besitzen, hatte der Pflanzenstoff keinen Effekt, wobei das ApoE4-Gen einen genetischen Risikofaktor für eine Alzheimer-Erkrankung darstellt.

Aktuelle Forschungsergebnisse

35 Prozent des Risikos an Alzheimer zu erkranken liegen an den persönlichen Risikofaktoren. 25 Prozent Risiko liegen an der Ernährung und der Rest sind die erblich bedingten Erkrankungen, sodass eine gezielte Prävention im Sinne einer gesunden Lebensführung den Ausbruch einer Alzheimererkrankung verzögern oder verhindern kann. Persönlichen Risikofaktoren sind dabei unbehandelte Depressionen und sozialer Rückzug, mangelnde Bewegung, Bluthochdruck, Übergewicht, mangelnde geistige Aktivität, Rauchen und Diabetes, wobei insbesondere der Blutdruck und das Gewicht im mittleren Alter in Zusammenhang mit einer erblichen Komponente zu einer frühen Erkrankung an Alzheimer führen kann. Da Alzheimer-Patienten zu wenig Folsäure und Omega-3-Fettsäure haben, kann der Verzehr von Fisch und hochwertigen Ölen die Arbeit der Nervenzellen zu unterstützen, wobei Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkorn weitere wichtige Ernährungsbestandteile sind, ebenso wie die Reduzierung des Verzehrs von Fruchtzucker und von tierischem Fett. Hinzu kommen ausreichend Schlaf und Stressreduktion, da dies die nächtliche Reinigungsaktivität des Gehirns unterstützt.

Literatur

Agarwal, P., Holland, T. M., James, B. D., Cherian, L. J., Aggarwal, N. T., Leurgans, S. E., Bennett, D. A., & Schneider, J. A. (2022). Pelargonidin and Berry Intake Association with Alzheimer’s Disease Neuropathology: A Community-Based Study. Journal of Alzheimer’s disease, 88, 653–661.
https://demenz-portal.at/aktuelles/aktueller-stand-der-forschung/ (23-09-09)


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