Eine erste Untersuchung, in der Forschende die Rolle der Lymphgefäße ums Gehirn in Bezug auf Abfallentsorgung und Gedächtnis analysierten, wurde 2015 Louveau et al. durchgeführt. Die Studie zeigte, dass Lymphgefäße, die bisher im Gehirn nicht bekannt waren, tatsächlich eine zentrale Rolle bei der Entfernung von Abfallstoffen aus dem Gehirn spielen. Diese Entdeckung hat nicht nur das Verständnis über das zerebrale Abfallentsorgungssystem verändert, sondern auch einen möglichen Zusammenhang mit der Gedächtnisleistung nahegelegt. Es wurde festgestellt, dass eine gestörte Funktion dieser Lymphgefäße mit Gedächtnisproblemen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer in Verbindung stehen könnte.
In einer weiteren Studie von Da Mesquita, et al. (2021) entfernte mann bei Mäusen einen Teil der meningealen Lymphgefäße und behandelten sie mit Antikörpern gegen Amyloid-beta. Die Ergebnisse zeigten, dass eine beeinträchtigte Funktion des Lymphsystems zu einer erhöhten Ansammlung von Amyloid-beta führte, was mit kognitiven Beeinträchtigungen und einer verminderten Wirksamkeit der Antikörperbehandlung einherging. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass das Lymphsystem potenziell das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer beeinflusst.?
Literatur
Louveau, A., Smirnov, I., Keyes, T. J., Eccles, J. D. & Rasche, L. (2015). Structural and functional features of central nervous system lymphatic vessels. Nature, 523, 337–341.
Da Mesquita, S., Louveau, A., Kipnis, J. & Goldman, S. A. (2021). Meningeal lymphatics affect microglia responses and anti-A? immunotherapy. Nature, 593, 255–260.
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