Zum Inhalt springen
Startseite » Die Nutzung sozialer Medien und Lebenszufriedenheit

Die Nutzung sozialer Medien und Lebenszufriedenheit

Die Beziehung zwischen der Nutzung sozialer Medien – also den Gebrauch von TikTok, Twitter, Whatsapp etc.- und der Lebenszufriedenheit ändert sich im Laufe der Entwicklung von Jugendlichen, wie eine Analyse von Orben et al. (2022) von britischen Datensätzen von Probanden und Probandinnen zwischen zehn und achtzig Jahren ergeben hat. Dabei zeigte sich, dass die Querschnittsbeziehung zwischen selbstberichteter Nutzung sozialer Medien und der Bewertung der Lebenszufriedenheit bei jüngeren Jugendlichen am negativsten ist. Dabei waren etwa eine übertriebene Fixierung auf bestimmte Körperbilder, weniger Zeit im Freien und Schlafmangel einige der Ursachen, die zur Unzufriedenheit beitrugen.

Darüber hinaus waren geschlechtsspezifische Unterschiede in dieser Beziehung bei den Jüngeren nur während dieser Zeit vorhanden. Längsschnittanalysen von Probanden und Probandinnen zwischen zehn und einundzwanzig Jahren deuteten auf unterschiedliche Entwicklungsfenster der Empfindlichkeit gegenüber sozialen Medien in der Adoleszenz hin, in denen eine höhere geschätzte Nutzung sozialer Medien einen Rückgang der Lebenszufriedenheitsbewertungen ein Jahr später vorhersagte bzw. sagte eine niedrigere geschätzte Nutzung sozialer Medien einen Anstieg der Lebenszufriedenheitsbewertungen voraus. Dabei könnten auch soziale Veränderungen wie das Verlassen des Elternhauses oder der Start ins Berufsleben eine Erklärung sein, die in diesem Zeitraum stattfinden. Diese Zeitfenster treten bei Männern und Frauen in unterschiedlichem Altersstufen auf.

Abnehmende Lebenszufriedenheitswerte sagten aber auch einen späteren Anstieg der geschätzten Nutzung sozialer Medien voraus, der jedoch nicht mit dem Alter oder dem Geschlecht zusammenhing. Es zeigte sich also, dass die Internet-Kommunikation nicht nur der Auslöser für Unzufriedenheit sein muss, sondern auch eine Möglichkeit bietet, mit dieser umzugehen.

Laut einer neuen Studie zur Lebenszufriedenheit von Jugendlichen in Österreich ist diese generell hoch, allerdings haben Social Media negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Jugendliche verbringen durchschnittlich vier Stunden täglich am Handy, wobei die Nutzung von Messengern oder Online-Spielen keine Effekte auf die Zufriedenheit hat. Dagegen verringert der Konsum von Social Media und Streaming-Diensten die Lebenszufriedenheit, da Nutzer dort oft ideale Versionen von sich selbst zeigen, die sie mit ihrem eigenen Leben vergleichen. Die Studie zeigt auch einen Anstieg psychischer Probleme: 68 Prozent der Befragten fühlten sich in den letzten zwei Wochen niedergeschlagen oder hoffnungslos, und 28 Prozent hatten suizidale Gedanken. Diese psychischen Belastungen sind in mehreren internationalen Studien dokumentiert, und die Verschreibung von Psychopharmaka an Jugendliche ist stark gestiegen. Ursachen hierfür sind unter anderem die aktuellen Krisen wie Krieg, Inflation und Klimawandel. Zur Unterstützung psychischer Gesundheit wurde 2023 die Initiative „Mental Health Days“ ins Leben gerufen, die bisher rund 130.000 Jugendliche erreicht hat. Diese umfasst Themen wie Mobbing, Körperbild, Leistungsdruck und Ängste. Es werden jedoch weitere Ressourcen benötigt, um eine ausreichende Unterstützung sicherzustellen, wie etwa ein Psychologe pro 1.000 Schüler und ein Schulsozialarbeiter. Literatur

Literatur

Orben, Amy, Przybylski, Andrew K., Blakemore, Sarah-Jayne & Kievit, Rogier A. (2022). Windows of developmental sensitivity to social media. Nature Communications, 13, doi:10.1038/s41467-022-29296-3.
Stangl, W. (2025, 21. Jänner). Lebenszufriedenheit von Jugendlichen in Österreich. was stangl bemerkt ….
https:// bemerkt.stangl-taller.at/lebenszufriedenheit-von-jugendlichen-in-oesterreich.
https://www.mentalhealthdays.eu/presse/pk-2025-01 (25-01-20)


Nachricht ::: Stangls Bemerkungen ::: Stangls Notizen ::: Impressum
Datenschutzerklärung ::: © Werner Stangl :::





Schreibe einen Kommentar