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Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund

Die Kommunikation zwischen Mensch und Haustier erfordert eine Sprachverarbeitung durch das Tier sowie eine Anpassung der Sprechgeschwindigkeit des Menschen an die jeweilige Aufnahmefähigkeit des Tieres. In ihrer Studie konnten Déaux et al. (2024) nachweisen, dass die Sprachverarbeitungsmechanismen von Hunden und Menschen zwar ähnliche, jedoch nicht identische Strukturen aufweisen. Zudem zeigten die Ergebnisse, dass die stimmlichen Interaktionen zwischen Hund und Mensch der sensomotorischen Abstimmung der Hunde entsprechen. Die genannten Erkenntnisse zur Kommunikation zwischen Hund und Mensch wurden durch die Analyse der Stimmlaute von insgesamt 57 Probanden gewonnen, darunter 30 Hunden sowie 27 Menschen, die in fünf Sprachen miteinander kommunizierten. Des Weiteren wurde bei 22 dieser Menschen deren Kommunikation mit Hunden untersucht, wobei ebenfalls die Hirnaktivität von Menschen und Tieren mittels Elektroenzephalografie gemessen wurde. Es konnte festgestellt werden, dass das Sprechtempo des Menschen im Allgemeinen höher ist als das des Hundes. Letzterer äußert sich durch Bellen, Knurren und Winseln mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Lautäußerungen pro Sekunde. Folglich verfügen Menschen und Hunde über divergente Systeme der Stimmverarbeitung. Die Anpassung der Sprechgeschwindigkeit durch den Menschen könnte darauf abzielen, eine bessere Verständigung mit dem tierischen Gegenüber zu ermöglichen. Dabei ist anzunehmen, dass das Verständnis auf Seiten der Hunde nicht nur vom Inhalt, sondern auch vom Sprachrhythmus abhängt. Die Verlangsamung der Sprechgeschwindigkeit könnte langfristig dazu beigetragen haben, eine bessere Verbindung zwischen Mensch und Tier zu etablieren, insbesondere im Kontext der Domestizierung.

Literatur

Déaux, Eloïse C., Piette, Théophane, Gaunet, Florence, Legou, Thierry, Arnal, Luc & Giraud, Anne-Lise (2024). Dog–human vocal interactions match dogs’ sensory-motor tuning. PLOS Biology, 22, doi:10.1371/journal.pbio.3002789


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