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Die Gehirnarchitektur der Sprachverarbeitung dürfte über viele Sprachen hinweg ähnlich sein

Um die Architektur der menschlichen Sprache zu verstehen, ist es wichtig, auch verschiedene Sprachen zu untersuchen. Die meisten kognitiven neurowissenschaftlichen Untersuchungen haben sich jedoch meist nur auf eine Handvoll hauptsächlich indoeuropäischer Sprachen konzentriert. Malik-Moraleda et al. (2022) untersuchten daher die fronto-temporo-parietalen Sprachnetzwerks in 45 Sprachen aus 12 Sprachfamilien und stellten fest, dass die Topographie und die wichtigsten funktionellen Eigenschaften des Netzwerks gegenüber sprachübergreifenden Variationen robust sind, einschließlich der Linkslateralisierung, der starken funktionellen Integration zwischen den Gehirnregionen und der funktionellen Selektivität für die Sprachverarbeitung. Für die Untersuchungen verglich man übrigens die Gehirnscans beim Hören eines Auszugs von »Alice im Wunderland« in der jeweils eigenen Sprache mit jenen, die bei verfälschter oder unverständlicher Sprache auftauchten. Die ähnliche Topographie, Selektivität und Vernetzung der Sprachhirnareale in 45 Sprachen ermöglicht es offenbar dem Sprachsystem, die gemeinsamen Merkmale von Sprachen zu verarbeiten, die durch die biologische und kulturelle Evolution geprägt wurden.

Literatur

Malik-Moraleda, Saima, Ayyash, Dima, Gallée, Jeanne, Affourtit, Josef, Hoffmann, Malte, Mineroff, Zachary, Jouravlev, Olessia & Fedorenko, Evelina (). An investigation across 45 languages and 12 language families reveals a universal language network. Nature Neuroscience, doi:- 10.1038/s41593-022-01114-5.


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