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Dem Hören auf der Spur

Die Universität Göttingen hat eine Studie durchgeführt, um die Umwandlung von Schallwellen in Geräusche durch den Körper zu erforschen. Dieses Verständnis könnte zukünftig Gehörlosen helfen. Hören ist der schnellste Sinn, da der menschliche Körper Schallwellen in einem Bruchteil einer Sekunde in Nervenimpulse umwandeln kann. Nun hat man versucht zu erklären, wie das Innenohr Schall in Nervenimpulse umwandelt, sodass Menschen Musik, Vogelgezwitscher und andere Geräusche hören können.

Das Hören erfordert die Umwandlung von Schallwellen in Nervenreize, ähnlich wie das Sehen Licht verarbeitet und das Fühlen Zellreizungen interpretiert. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Funktionsweise der Sinnesorgane zu verstehen, um die Umwandlung von Schallwellen in elektrische Signale zu ermöglichen, die vom Gehirn interpretiert werden können.

Geräusche sind Schallwellen, die auf die Ohren treffen. Dort werden sie durch das Trommelfell in Schwingungen umgewandelt und gelangen über den mechanischen Reiz weiter ins Mittelohr, wo sich die kleinsten Knochen des Körpers befinden – Hammer, Amboss und Steigbügel. Diese geben den rhythmischen Druck dann weiter an die mit Flüssigkeit gefüllte Hörschnecke im Innenohr. An dieser Stelle erfolgt die Umwandlung des Schalls in einen elektrischen Reiz. Der zuvor akustische Reiz wird nun als winziger Stromschlag ins Gehirn geleitet, wo er interpretiert wird. Eine Schallwelle wird also im Bruchteil einer Sekunde zu einem mechanischen Impuls, dann zu einem elektrischen und schließlich zu Sprache, Lärm und Musik.

Forscher in Göttingen haben die Innenohren von Labormäusen untersucht, um die Aufnahme von Schallwellen durch Haarzellen und die Verwendung von Glutamat als Botenstoff zur Erzeugung elektrischer Signale zu verstehen. Auf diese Weise entsteht eine schnelle und komplexe Weiterleitung des Hörreizes von Zelle zu Zelle.

Die Studie betont die potenzielle Bedeutung eines vertieften Verständnisses des Hörmechanismus für die Entwicklung zukünftiger Behandlungsmethoden für Gehörlosigkeit. Ein bestimmtes Gen namens OTOF und das entsprechende Protein Otoferlin spielen eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Reizen vom Innenohr zu den Nervenzellen. Die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung könnten in Zukunft die Grundlage für den Einsatz von Gentherapie bei gehörlos geborenen Kindern bilden.


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