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Das „Zeitfenster des Jetzt“

Der Psychologe und Hirnforscher Ernst Pöppel hat das „Zeitfenster des Jetzt” mit der Stoppuhr in der Hand untersucht, indem er die Rhythmik von 200 rezitierten deutschsprachigen Gedichten analysierte. Pöppel konnte feststellen, dass die überwiegende Mehrheit der Gedichte eine Versdauer von knapp drei Sekunden aufwies. Pöppel gelangt somit zu dem Schluss, dass das Jetzt eine Dauer von etwa drei Sekunden aufweist. Pöppel maß die Versdauer von rezitierten Gedichten und stellte fest, dass die meisten Gedichte eine Dauer von knapp drei Sekunden aufwiesen.

Der amerikanische Literaturwissenschaftler und Dichter Frederick Turner, der sich intensiv mit der Zeitstruktur der Lyrik auseinandersetzt, bestätigt diese Beobachtung, indem er Gedichte verschiedener Sprachen untersucht und feststellt, dass Drei-Sekunden-Verse weit verbreitet sind. Die Erkenntnisse von Pöppel und Turner legen nahe, dass der Bewusstseinsapparat ein Zeitfenster von etwa drei Sekunden benötigt, um regelmäßig ein integriertes Bild der Umgebung zur Verfügung zu stellen. Diese Forschungsergebnisse stützen die These, dass die Gegenwart im menschlichen Verständnis auf etwa drei Sekunden begrenzt ist und dass das Gehirn in diesem Zeitfenster Informationen verarbeitet, um ein kohärentes Bild des aktuellen Geschehens in der Umgebung einer Person zu erstellen.


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