Die zentralen Elemente des von Keller & Kopp (1987) entwickelte ARCS Modell sind Aufmerksamkeit, Bedeutung der Lerninhalte, Erfolgszuversicht und Zufriedenheit (Attention, Relevance, Confidence, Satisfaction). Aufmerksamkeit erreicht man etwa durch Verwendung neuer, überraschender, widersprüchlicher oder ungewisser Ereignisse. Neues, Paradoxes, Unstimmiges oder Komplexes regt die Neugier der Lernenden an. Eine Überdosierung kann aber auch abschreckend wirken. Dabei kann nformationssuchendes Verhalten erreicht werden, indem man die Lernenden mit Fragen oder zu lösenden Problemen konfrontiert oder sie Fragen selbst formulieren lässt, was das Mitdenken fördert und die Möglichkeit zum Entdecken und Erforschen motivierend wirken lassen. Auch die Abwechslung von Instruktionselementen hilft, ein einmal gewecktes Lerninteresse aufrecht zu erhalten, wobei kurze Instruktionseinheiten und ein Wechsel zwischen Wissenspräsentation und Interaktion förderlich sind. Der falsche oder übertriebene Einsatz von Mitteln zur Erlangung von Aufmerksamkeit kann aber wieder die Konzentration der Lernenden beeinträchtigen und den Lernprozess stören. Damit Lernende einen Lerninhalt für sich als bedeutsam betrachten, können Lernaufgaben mit wichtigen Bedürfnissen und Beweggründen verbunden werden. Auch ist ein Verhältnis an Vertrautheit aufzubauen, etwa durch sprachliche Formulierungen, Anekdoten und Analogien, wobei Anekdoten auch als emotionales Element dienen, während über Analogien zunächst Fremdes vertraut gemacht werden kann. Die Lernziele müssen anschaulich dargestellt werden und sollten wenn möglich für die Lernenden selbst wählbar sein, denn Lernende erhalten dadurch ein Gefühl Kontrolle über das eigene Handeln. Auch eine positive Erfolgserwartung ist ein Motivationsfaktor für Lernende, doch sollte das Risiko, an einer Lernaufgabe zu scheitern, innerhalb bestimmter Grenzen liegen. Es sollten daher die Leistungsanforderungen klar dargestellt werden, und auch die Lernvoraussetzungen und Bewertungskriterien müssen den Lernenden klar sein. Großes Ziele sollten über viele Teilziele erreichbar dargestellt werden. Motivation auch auch durch eine Auswahlmöglichkeit unterschiedlicher Leistungsniveaus möglich, z.B. durch eine im Schwierigkeitsgrad steigernde Aufgabenfolge. Ein zu geringes Leistungsniveau kann auch demotivierend wirken, wobei Erfolge erlebbar und sichtbar gemacht werden sollten. Zufriedenheit entsteht für den Lernenden entsteht vor allem dadurch, wenn man Lernenden Gelegenheiten bietet, neu erlernte Inhalte und Fähigkeiten in der Praxis zu erproben und anzuwenden. Wichtig sind entsprechende positive Rückmeldungen und Bekräftigungen erfolgreicher Lernleistungen, wobei auch hier das richtige Maß zu finden ist, da übertriebenes Lob auch abwertend interpretiert werden kann. Nach Möglichkeit sollen Belohnungsformen adaptiv gestaltet werden, und auch Beurteilungsmaßstäbe und Konsequenzen erbrachter Leistungen sollte stimmig sein. Eine Belohnung sollte nicht allein davon abhängig sein, wie man ein gestelltes Lernziel erreicht hat, wobei verbales Lob und Rückmeldungen Androhungen und Überwachung vorzuziehen sind.
Das ARCS-Modell ist ein motivationales Instruktionsdesign für E-Learning und wurde auf Basis des bereits bestehenden motivationalen Designs von Keller (1983) erstellt, wobei das Akronym ARCS für die vier motivationalen Bedingungen steht.
Literatur
Keller, J. (1983). Motivational design of instruction. In C. Reigeluth (ed.), Instructional design theories and models. An overview of their current studies. Hillsdale, NJ: Erlbaum.
Keller, J.M. & Kopp, T.W. (1987). An application of ARCS model of motivational design. In Reigeluth, C. M. (ed.), Instructional theories in action. Lessons illustrating selected theories and models (S. 289-320). Hillsdale, NJ: Erlbaum.
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