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Bluttest zur Diagnose des ME/CFS-Syndroms

Da es gegenwärtig keinen etablierten biologischen Test zur Diagnose der myalgischen Enzephalomyelitis/des chronischen Erschöpfungssyndroms (ME/CFS) gibt, aber in zahlreichen Studien an ME/CFS-Blutzellen wurden molekulare Aberrationen beobachtet, sodass diese die Möglichkeit bieten, einen diagnostischen Test aus Blutproben zu entwickeln. Esfandyarpour et al. (2019) haben einen nanoelektronischen Assay entwickelt, der als ultrasensitiver Assay konzipiert wurde und in der Lage ist, biomolekulare Interaktionen in Echtzeit, kostengünstig und in einem Multiplex-Format direkt zu messen. Um einen zuverlässigen Biomarker für ME/CFS zu entwickeln und die Nützlichkeit dieser Plattform für die Point-of-Care-Diagnostik zu demonstrieren, hat man den Array durch Tests an Patienten mit mittelschwerem bis schwerem ME/CFS und an gesunden Kontrollpersonen validiert. Die Reaktion der ME/CFS-Proben auf den hyperosmotischen Stressor wurde als einzigartiges Merkmal des Impedanzmusters beobachtet und unterschied sich drastisch von der Reaktion der Kontrollproben. Man ist daher der Ansicht, dass der beobachtete robuste Impedanzmodulationsunterschied der Proben als Reaktion auf hyperosmotischen Stress uns möglicherweise einen einzigartigen Indikator für ME/CFS liefern kann. Darüber hinaus hat man mithilfe von Algorithmen des überwachten maschinellen Lernens einen Klassifikator für ME/CFS-Patienten entwickelt, der in der Lage ist, neue Patienten zu identifizieren, was für ein robustes Diagnoseinstrument erforderlich ist.

Literatur

Esfandyarpour, R., Kashi, A., Nemat-Gorgani, M., Wilhelmy, J. & Davis, R. W. (2019). A nanoelectronics-blood-based diagnostic biomarker for myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome (ME/CFS). Proceedings of the National Academy of Sciences, 116, 10250-10257.


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