Lächeln ist ein häufiges soziales Signal, wobei man nach Rychlowska, et al. (2017) und Martin et al. (2018) beim Lächeln Formen unterscheiden kann: Das Belohnungslächeln (reward smile), das Verbundenheitslächeln (affiliation smile) und das Dominanzlächeln (dominante smile), die sich im Muskelspiel nur minimal unterscheiden, aber deutlich in der unbewussten Wahrnehmung. Beim Belohnungslächeln deutet man an, dass der andere etwas gut gemacht hat, dass man sein Verhalten gut findet und dass er sich weiter so verhalten soll. Das Verbundenheitslächeln signalisiert, dass man keine Bedrohung darstellt und dem anderen zeigen möchte, dass man ihm freundlich gesinnt ist. Mit dem Dominanzlächeln hingegen drückt man seine Überlegenheit aus fühlt sich dem anderen gegenüber überlegen.
In Untersuchungen sollte gezeigt werden, ob die Unterschiede unbewusst wahrgenommen werden und welche Spuren diese beim Angelächelten hinterlassen. In dem Experiment wurden männliche Probanden unter Stress gesetzt, indem sie eine Präsentation über sich vorbereiten sollten, wobei ihnen über Skype eine Person zugeschaltet wurde, die den Probanden Feedback zur Präsentation geben sollten. Bei diesen Mentoren handelte es sich um Schauspieler, die eine der drei Arten des Lächelns einstudiert hatten. Bei der Kontrolle der Körperfunktionen und des Cortisolspiegels zeigte sich, dass die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse durch das Dominanzlächeln ähnlich stark aktiviert wurde wie bei einem negativen verbalen Feedback. Die Empfänger des Dominanzlächelns fühlten sich vom Lächeln des Mentors offenbar bedroht, während die anderen beiden Formen den psychischen Stress der Prbanden senkten, wobei vor allem das Belohnungslächeln dazu beitrug. Die Cortisol-Werte sanken bei diesen Probanden sehr schnell wieder auf ihren Basiswert vor der Aufgabenstellung. Es zeigte sich auch, dass Menschen, deren Herzschlagfrequenz weniger regelmäßig ist, die Mimik besser unterscheiden konnten, denn sie sind offenbar sensibler für die mimischen Signale anderer und zeigen eine bessere Wahrnehmung der ihnene entgegengebrachten Emotionen.
Literatur
Magdalena Rychlowska, Rachael E. Jack, Oliver G. B., Philippe G. Schyns, Jared D. Martin, & Paula M. Niedenthal (2017). Functional Smiles: Tools for Love, Sympathy, and War. Psychological Science, 28, 1259-1270.
Martin, Jared D., Abercrombie, Heather C., Gilboa-Schechtman, Eva & Niedenthal, Paula M. (2018). Functionally distinct smiles elicit different physiological responses in an evaluative context. Scientific Reports, 8, doi:10.1038/s41598-018-21536-1.
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