In der Online-Zeitung Focus online erklärt Michael Schulte-Markwort, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, auf welche Anzeichen Eltern und enge Bekannte achten können, um einen Kindesmissbrauch zu erkennen:
Das Verhalten verändert sich nachhaltig, d. h., Eltern sollten aufmerksam gegenüber allen Veränderungen sein, die ihnen beim Kind auffallen. Wenn also ein Kind plötzlich introvertiert werde oder sich abwende, kann das ein Warnsignal sein. Auch wenn sich Kinder ständig verändern, sollten Eltern immer hinterfragen, warum das so ist, denn auch Umstellungen etwa vom Kindergarten auf die Schule könnten Verhaltensveränderungen bewirken. Eltern müssen darauf achten, wenn sich das Ausgangsverhalten eines Kindes plötzlich nachhaltig verändert, also länger als zwei, drei Monate.
Das Kind entwickelt massive Schlafstörungen, kann nicht einschlafen, wird ängstlich beim Einschlafen, kann sozusagen nicht loslassen und will plötzlich nicht mehr im eigenen Bett schlafen, sondern kommt regelmäßig ins Elternbett.
Das Kind wird unnahbar, d. h., es lässt sich nicht mehr anfassen, man kann mit ihm nicht mehr schmusen oder nimmt anders als vorher keinen Körperkontakt mehr auf.
Das Kind erzählt Fantasie-Geschichten, wobei sich Eltern fragen sollten, ob das tatsächlich eine Fantasiegeschichte ist, denn Kinder erfinden viele Geschichten.
Generell, wenn Kinder nachdenklicher, wütender oder ängstlicher werden, und diese Symptome einen längeren Zeitraum anhalten, sollten sich Eltern nicht scheuen, das Kind zur Diagnostik vorzustellen.
Siehe dazu auch Signale und Folgen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen.
Literatur
https://www.focus.de/familie/psychologie/kindesmissbrauch-erkennen-diese-anzeichen-duerfen-sie-nicht-ignorieren_id_10258264.html (19-02-01)
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