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Hängt Intelligenz mit der Kommunikation der Gehirnareale zusammen?

    Eine Studie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zeigte, dass Intelligenz mit einer besonders gut abgestimmten und flexiblen Kommunikation bestimmter Hirnregionen verbunden ist. Im Zentrum der Untersuchung stand die sogenannte Theta-Konnektivität – eine Form der elektrischen Gehirnaktivität im mittleren Stirnbereich, die im Frequenzbereich von vier bis acht Hertz schwingt. Diese langsamen Wellen treten vor allem dann auf, wenn das Gehirn stark beansprucht ist, beispielsweise bei konzentriertem Denken oder der gezielten Steuerung des Verhaltens.

    Man analysierte mithilfe von Elektroenzephalogrammen die Gehirnaktivität von 148 Probandinnen und Probanden im Alter zwischen 18 und 60 Jahren, während diese anspruchsvolle kognitive Aufgaben bearbeiteten. Ziel war es, die Fähigkeit der Teilnehmenden zu messen, flexibel auf wechselnde Regeln zu reagieren, eine Fähigkeit, die als ein zentrales Merkmal intelligenter Informationsverarbeitung gilt. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit höherer kognitiver Leistungsfähigkeit in entscheidenden Momenten, insbesondere bei Entscheidungen, eine besonders gut abgestimmte Aktivität der Theta-Wellen im Stirnbereich aufwiesen.

    Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Intelligenz nicht allein auf der Aktivität einzelner Hirnregionen beruht, sondern auf der flexiblen und zielgerichteten Zusammenarbeit verschiedener Hirnareale. Besonders entscheidend ist vermutlich die Fähigkeit des Gehirns, diesen neuronalen Takt situativ anzupassen. ähnlich wie in einem Orchester, das sich flexibel auf verschiedene Musikstücke einstellt. Menschen mit stärkerer Theta-Konnektivität gelingt es offenbar besser, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren und sich nicht von äußeren Reizen ablenken zu lassen. Frühere Studien hatten meist nur einzelne Hirnareale betrachtet, ohne deren Wechselwirkungen zu berücksichtigen.

    Literatur

    Schubert, A.-L. (2024). Studie zeigt, wie gut abgestimmte Hirnrhythmen Intelligenz begünstigen. Journal of Experimental Psychology: General. Johannes Gutenberg-Universität Mainz.


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